Even during the first phase of U.S. President Trump's 20-point plan for Gaza, problems have already arisen; however, this phase is still clearly defined.
Public opinion on Donald Trump's Gaza plan is deeply divided. Those who have read it completely, and who have been following the Middle East conflict for a long time, tend to dismiss it as ridiculous. A poor text, all pretense. Others are awestruck at what the U.S. president can do when he wants to — even if it's only due to family business interests and Nobel Peace Prize aspirations: the cutting of the Gordian knot, a classic disruptive tactic that makes a difference; that's how politics works.
The first clouds gathered the day after Hamas hostages returned to Israel, and almost 2,000 Palestinians were freed. It was no surprise that Hamas could not recover — in such a short time span — all of the dead Israelis in the Gaza Strip, which lies in ruins with many Palestinian bodies buried underneath. But the fact that transfers are being delayed in this way fuels suspicions in Israel that the delay is intentional.
How Hamas Ticks
Whether it is logical that Hamas frees the living but not the dead is up for debate. How the militant organization really works is unknown. Trump's plan demands nothing less than a complete disclosure. Above all, it is unclear who will come out on top within the organization: the foreign leadership, which has even negotiated directly with Trump's envoys in Egypt, or the armed forces who are now crawling back out of their hideouts in the part of the Gaza Strip evacuated by Israel.
Their actions against other groups who want to challenge their power, even before the war's end, are becoming apparent. Trump sees this objectively; he isn't bothered by the fact that Hamas is taking care of "a few gangs" that are "very bad—very, very bad." Translated into technical jargon, this means the guarantor states of the Trump deal have a vested interest in averting an outbreak of complete chaos and possibly a civil war in Gaza. So cynical, so good. It's difficult to imagine that the next step would be for Hamas, which overpowered its competition, to surrender its weapons and be integrated into a new order.
Only Keywords So Far
Trump is threatening Hamas if it does not disarm. But the key words in his 20-point plan need to be translated into concrete agreements. It all depends on the commitment of the professional teams and the regional states that will implement them. The established U.S.-Egyptian-Turkish-Qatari task force will have to decide whether Hamas can deliver the dead bodies.
Contrary to Trump's claims, phase two has not yet begun, not even the formal negotiations. The interim administration, the international stabilization force, the reintegration program, the Israeli withdrawal to a buffer zone, the reconstruction plan — these are just headlines. Something could happen at any moment that would bring a halt to everything, either temporarily or permanently: a Palestinian attack or an Israeli overreaction. On both sides, there are participants who wouldn't be unhappy about this.
After Alexander the Great cut the Gordian knot, he did indeed create a huge empire, but one that collapsed again after his untimely death.
Trump hat den Gordischen Knoten in Gaza zerschlagen, was kommt jetzt?
Schon in der ersten Phase des 20-Punkte-Plans des US-Präsidenten gibt es Probleme bei der Umsetzung. Dabei ist dieser Teil noch klar vorgegeben
Die öffentliche Meinung zu Trumps Gaza-Plan ist tief gespalten: Wer ihn ganz genau liest und den Nahostkonflikt lange verfolgt hat, tendiert dazu, ihn als lächerlich abzutun. Ein dürftiger Text, alles Schein. Andere erstarren in Ehrfurcht darüber, was ein US-Präsident, wenn er nur will – auch wenn er von Interessen wie Familienbusiness und Nobelpreiswünschen angetrieben wird –, erreichen kann. Die Zerschlagung des Gordischen Knotens, klassische Disruptivität, die etwas bewirkt. So geht Politik.
Die ersten Wolken zogen schon am Tag, nach dem die Hamas-Geiseln nach Israel heimgekehrt und fast 2000 Palästinenser freigekommen waren, auf. Es war keine Überraschung, dass die Hamas in der relativ kurzen Zeit nicht alle getöteten Israelis im Gazastreifen, der in Schutt und Asche liegt – mit vielen palästinensischen Leichen unter der Erde –, bergen konnte. Aber dass sich die Überstellungen derartig verzögern, befeuert in Israel den Verdacht auf Absicht.
Wie die Hamas tickt
Ob es nun logisch ist, dass die Hamas die Lebenden freigibt und die Toten nicht, darüber gehen erneut die Ansichten auseinander. Wie die Terrororganisation, von der im Trump-Plan nichts weniger als die Selbstaufgabe gefordert wird, gerade wirklich tickt, ist unbekannt. Vor allem nicht, wer sich in der Organisation durchsetzen wird: die Auslandsführung, die in Ägypten sogar direkt mit Trumps Abgesandten verhandelt hat, oder jene Kräfte mit Waffen in der Hand, die jetzt im von Israel geräumten Teil des Gazastreifens wieder aus ihren Löchern kriechen.
Sichtbar wird ihr Vorgehen gegen andere Gruppen, die ihr schon vor Kriegsende die Herrschaft streitig machen wollten. Donald Trump sieht das wertfrei: Dass die Hamas "ein paar Gangs" erledigt, die "sehr, sehr böse" sind, störe ihn nicht. In Fachjargon übersetzt: Die Garantiestaaten des Trump-Deals haben Interesse daran, den Ausbruch des völligen Chaos und womöglich eines Bürgerkriegs in Gaza abzuwenden. So zynisch, so gut. Dass im nächsten Schritt eine Hamas, die ihre Konkurrenten niedergekämpft hat, die Waffen abgibt und sich in eine neue Ordnung integriert, ist schwer vorstellbar.
Bisher nur Stichworte
Trump droht der Hamas, falls sie sich nicht in ihre Abrüstung fügen will. Aber die Stichworte in seinem 20-Punkte-Plan müssen andere in konkrete Vereinbarungen umwandeln. Vom Engagement professioneller Teams und der in die Umsetzung eingebundenen regionalen Staaten wird alles abhängen. So wird auch die zu diesem Zweck aufgestellte US-ägyptisch-türkisch-katarische Taskforce zu entscheiden haben, ob die Hamas die israelischen Leichen nicht ausliefern kann oder nicht will.
Noch hat – anders als Trump es behauptet – Phase zwei nicht begonnen, ja nicht einmal formelle Verhandlungen darüber. Die Interimsverwaltung, die internationale Stabilisierungstruppe, die Reintegrationsprogramme, der israelische Rückzug auf eine Pufferzone, der Wiederaufbauplan – das alles sind noch Überschriften. Jederzeit kann etwas passieren, das den Prozess vorerst oder nachhaltig stoppt: ein palästinensischer Anschlag, eine israelische Überreaktion. Auf beiden Seiten gibt es Akteure, die nicht unglücklich darüber wären.
Nachdem Alexander der Große den Gordischen Knoten durchgeschlagen hatte, schuf er tatsächlich ein riesiges Reich. Nach seinem frühen Tod zerfiel es wieder.
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