Trump’s U-Turn on Ukraine Is No Reason To Celebrate

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Trumps Kehrtwende zur Ukraine ist kein Grund für Jubel

Der US-Präsident dürfte doch noch erkannt haben, dass ihn Putin als Schwächling vorgeführt hat. Nun wittert er das große Geschäft

Gerade einmal fünf Wochen ist es her, dass Donald Trump Wladimir Putin weite Teile der Ukraine, darunter den Donbass, auf dem Servierteller angeboten hat, um doch noch einen "Deal" zu erreichen. Kyjiw müsse sich auf kurz oder lang der Übermacht beugen, hieß es aus Washington. Doch Russlands Machthaber, der wohl gehofft hatte, am Ende noch mehr herauszuschlagen, ließ die Chance verstreichen.

Diese Chance wird nicht so schnell wiederkommen – zumindest wenn der US-Präsident es diesmal ernst meint. Mit "Zeit, Geduld und der finanziellen Unterstützung Europas und der Nato" könne die Ukraine sogar ihr gesamtes Staatsgebiet zurückerobern, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social in einer erstaunlichen Volte. Und: Russland sei gar nicht der Bär, der sich die Ukraine unweigerlich krallen wird, sondern ein Papiertiger, der auf dem Schlachtfeld kaum Meter macht.

Sollte sich Putin tatsächlich verspekuliert haben? Bei Trump dürfte jedenfalls gesickert sein, dass ihn sein "Freund" als Schwächling vorgeführt hat, den er, Putin, nach Herzenslust manipulieren kann, um seine Kriegsziele zu erreichen. Eine tragisch späte Erkenntnis – wenn sie denn anhält.

Nichts als warme Worte

Für Jubel besteht aber kein Anlass. Schon gar nicht in Europa. Viel mehr als "thoughts and prayers" für die Ukraine lässt sich aus Trumps Worten nämlich nicht ableiten. Amerikas Rolle im Krieg – für den MAGA-Präsidenten ist sie jene des Waffenhändlers, der am meisten verdient, je mehr sein Kunde an den Sieg glaubt. Und der Kunde heißt Europa.

Woher die Ukraine zudem die Kraft – und vor allem die Soldaten – nehmen soll, um Russland aus dem Land zu werfen, weiß man wohl auch in Kyjiw nicht. Ohne Intervention der Nato und der USA bleibt die Rückeroberung aller geraubten Gebiete vorerst außer Reichweite. Und davon kann auch unter einem wütenden Trump überhaupt keine Rede sein.

Russland ist nicht unbesiegbar

Zumindest eines scheint dieser nun aber doch erkannt zu haben. Russland ist nicht so unbesiegbar, wie es der Kreml ihm auf die Nase gebunden hat. Seine militärische Bilanz in der Ukraine ist bestenfalls durchwachsen.

Viel eher dürfte Trump imponieren, wie die Ukraine mit ihren Drohnen die russische Ölindustrie dezimiert hat. Wenn er nun über die Schwäche Russlands schwadroniert, dürfte Trump vor allem dessen taumelnde Wirtschaft im Kopf haben. Schließlich geht es da um das Einzige, was ihn beim Thema Ukraine interessiert: Geld.