U.S. Federal Reserve Lowers Interest Rate Again

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US-Notenbank senkt Leitzins erneut

Die US-Zentralbank Fed hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 2 Prozent gesenkt. Die abermalige Zinssenkung war als Reaktion auf die anhaltenden Turbulenzen an den Finanz- und Immobilienmärkten erwartet worden. Die Fed räumt aber auch ein gewisses Inflationsrisiko ein.

Die US-Notenbank Fed kurbelt die angeschlagene US-Wirtschaft mit der siebten Zinssenkung in Folge an. Die Währungshüter um Notenbankchef Ben Bernanke senkten den Leitzins von 2,25 auf 2,0 Prozent und ließen die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik offen. Börsianer hatten überwiegend mit der Zinssenkung gerechnet – viele hatten jedoch erwartet, dass die Fed ein Ende der Zinssenkungen signalisiert. US-Aktien bauten deshalb nach der Entscheidung ihre Gewinne aus.

Anfang September lag der Schlüsselzins in den USA noch bei 5,25 Prozent. Seitdem hat die Fed die Zinsen aggressiv gesenkt, um dem Bankensystem und der rezessionsgefährdeten Wirtschaft unter die Arme zu greifen.

In der Erklärung der Fed heißt es, die wirtschaftliche Schwäche halte weiter an. Zudem dürften die zögerliche Kreditvergabe der Banken und die fallenden Immobilienpreise der Konjunktur auch in Zukunft zusetzen. Bereits jetzt hätten Verbraucher und Firmen ihre Ausgaben gesenkt. Deshalb werde die Notenbank auch in Zukunft alles notwendige tun, um das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu bringen.

Den US-Verbrauchern setzen derzeit nicht nur die fallenden Hauspreise zu, sondern auch die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise. Auch der Fed bereitet der Anstieg der Inflation Kopfzerbrechen, zumal sie die Preissteigerung mittelfristig mit jeder Zinssenkung weiter anheizt. Zwei Mitglieder des geldpolitischen Entscheidungsgremiums sprachen sich deshalb gegen die beschlossene Zinssenkung aus.

Die US-Notenbank äußerte sich jedoch nicht so besorgt wie befürchtet über die Inflationsaussichten. Ihrer Ansicht nach sollte die Preissteigerung im weiteren Jahresverlauf etwas moderater ausfallen. Die Währungshüter räumten jedoch ein, dass die Entwicklung der Preise angesichts der hohen Energie- und Rohstoffpreise derzeit sehr ungewiss ist.

Kurz vor der Zinsentscheidung hatten neue Daten gezeigt, dass sich die größte Volkswirtschaft am Jahresanfang relativ gut geschlagen hat. Sie konnte entgegen allen Erwartungen ihr Tempo halten: Die Summe aller Waren und Dienstleistungen wuchs im ersten Vierteljahr aufs Jahr hochgerechnet um 0,6 Prozent und damit genau so stark wie Ende vorigen Jahres. Sogar Fed-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt eine Rezession im ersten Halbjahr nicht ausgeschlossen, gleichzeitig aber eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte in Aussicht gestellt.

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