The Big Three – Controlled Demolition Would Be Best

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US-Autobauer – Sprengen, aber kontrolliert

Eine “American Car Company” wäre der am wenigsten schlechte Ausgang der Krise der großen US-Autobauer. Die Gesellschaft müsste aber Ergebnis einer konsequenten Schrumpfung sein.

Wichtig ist nicht, was draufsteht, sondern, was drin ist. Wenn nun der amerikanische Staat seine drei größten Autohersteller finanziell über Wasser hält, dürfte zwar ein Teil der Konzernmarken von General Motors, Chrysler und Ford weiterbestehen.

Es zeichnet sich aber ab, dass von den drei eigenständigen Industrie-Ikonen am Ende eines schmerzhaften Sanierungsprozesses faktisch nur noch ein einziger großer Restkonzern zurückbleibt – der mittelfristig unter staatlicher Kontrolle steht. Angesichts der Alternativen wäre dieser Ausgang noch die am wenigsten schlechte Variante.

Freilich, nach der reinen volkswirtschaftlichen Lehre ist es grundfalsch, dass der Staat den Untergang der amerikanischen Autobauer hinauszögert – schließlich haben deren Manager mit einer überholten Produktpolitik zur aktuellen Misere maßgeblich beigetragen. Die Wettbewerbsvorteile von innovativeren Konkurrenten aus dem Ausland werden so teilweise zunichtegemacht.

Allerdings haben auch ausländische Autobauer ein Interesse daran, dass von den drei Dinosauriern zunächst zumindest ein Skelett übrig bleibt. Denn kollabieren die heimischen Hersteller unkontrolliert und plötzlich, drohen sie das gesamte amerikanische Netz ihrer Händler und Zulieferer mit sich zu reißen – und von dem hängen auch ausländische Hersteller ab, die in den USA produzieren. Eine einzige “American Car Company” mit gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsabteilung und einem gemeinsamen Zulieferer- und Händlernetz gäbe den Geschäftspartnern die nötige Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen.

Ein unkontrollierter Kollaps der heimischen Autoindustrie ist im Übrigen realpolitisch derzeit schlicht nicht denkbar, allein im November verzeichneten die USA über eine halbe Million mehr Arbeitslose. Die Frage ist deshalb nun weniger, ob der Staat eingreift, als vielmehr, wie er es tut.

Entscheidend ist auch hier nicht, ob Uncle Sam den Namen Insolvenzverwalter trägt oder “Autozar”. Wichtig ist, dass es eine Instanz gibt, die einen fusionierten Konzern konsequent schrumpft und stets das einzige Ziel vor Augen hat, mit dem sich die Milliardenhilfen rechtfertigen lassen. Dieses Ziel darf nicht sein, einzelnen Unternehmen den Fortbestand zu sichern. Es darf nur darin bestehen, mit einer möglichst niedrigen Summe an Steuergeldern den schlimmsten Schaden für die Gesamtwirtschaft abzuwenden.

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