Contradicting Obama

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Obama widersprechen

Von Edgar Auth

29.03.2009

US-Präsident Barack Obama zeigt militärisch die Zähne. Er will den Krieg in Afghanistan unbedingt gewinnen, schickt mehr Soldaten an den Hindukusch und macht mehr Geld für den Feldzug locker.

Die Verbündeten fordert er auf, es ihm gleichzutun. Zugleich lassen die USA Kriegsschiffe im japanischen Meer aufkreuzen, um Nordkorea in die Schranken zu weisen.

Man reibt sich verwundert die Augen: Ist das derselbe Obama, der im Wahlkampf ganz neue Töne anschlug und der Welt versprach, er wolle eher ihr Partner sein als Machtpolitik betreiben? Ziemlich schnell fällt Obama jetzt ins bekannte Verhaltensmuster der Bush-Ära zurück: Muskeln zeigen.

Dabei müsste der US-Präsident durch das Desaster im Irak eigentlich gewarnt sein. Den Rückzug dort beschleunigte Obama klugerweise, weil die USA erkennen mussten, dass das Land unter US-Besatzung kaum zu befrieden ist.

Warum sollte das in Afghanistan anders sein? Auch dort blieben die Alliierten im asymmetrischen Krieg gegen die Taliban bisher sieglos. Für die Verbündeten und Deutschland naht wohl der erste Anlass, Obama zu widersprechen. Auch in Afghanistan dürfte sich der militärische Weg als eine Sackgasse erweisen.

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