Gefährdeter Rückzug
VON ANDREAS SCHWARZKOPF
Nach den jüngsten verheerenden Anschlägen im Irak klingen die Worte von Außenministerin Hillary Clinton bereits wie Durchhalteparolen. Sie sicherte dem Land während ihres Besuchs die uneingeschränkte Unterstützung zu – auch in schwierigen Zeiten, halte aber an der verantwortungsvollen Rückzugs-Strategie fest. Was soll sie auch sagen.
Schließlich hat ihr Chef und Präsident Barack Obama seinen kriegsmüden Landsleuten versprochen, die Truppen heimzuholen. Dass dies nicht so einfach und nicht so schnell geht, wie angekündigt, zeichnet sich ab. Die Attentate waren die blutigsten seit einem Jahr und gelten als Auftakt zu einer Gewalt-Serie. Ursache sind die ungelösten Probleme beim Staatsaufbau, der weiter schwelende Konflikt um die Verteilung des Öl-Reichtums und der ausgebliebene Versöhnungsprozess.
All das wird das US-Militär stärker im Zweistromland binden, als die US-Planer sich das denken. Das könnte die Strategie für Afghanistan-Pakistan gefährden, wo die USA mit mehr Soldaten für Ruhe sorgen wollen. Keine guten Aussichten für niemand.
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