Mutmaßungen über Amokläufer
Von Christoph Albrecht-Heider
6.11.2009
Wir Hobby-Psychologen greifen wieder in den Setzkasten und basteln uns ein Erklärungsmodell für den Amoklauf von Fort Hood, indem wir den Täter einordnen: Moslem (leidet wegen seines Glaubens am Arbeitsplatz unter Mobbing), Irakkriegs-Gegner (besondere Gewissensnot als Angehöriger der US-Armee), ohne Frau/Freundin (Verzweiflung, Einsamkeit). Alles Gründe für die mörderische Attacke? Schon, aber sie allein taugen nicht zu einer schlüssigen Analyse.
Zwei Konstanten fallen auf. Es sind immer Männer, die Amok laufen, und: Wer leichten Zugang zu Waffen hat, macht aus seinem persönlichen Rachefeldzug eine Attacke mit vielen Toten. Das mag immerhin erklären, warum die opferreichen Fälle überproportional häufig in den USA passieren.
Doch der Versuch, sich dem Militärpsychiater und Major Nidal Malik Hasan und seinen Motiven zu nähern, führt weder zu einer detaillierten Begründung der Tat noch zu einer Idee, wie denn mörderisch-selbstmörderische Anschläge künftig verhindert werden können. Diese Hilflosigkeit müssen wir aushalten.
As an Arab-American, he is expected to have close links to terrorist groups. Being a Muslim, lonely and umarried can not be convincing reasons for such atrocity. Anyway, such happenings are inevitable as long as logical approaches are found.