Helfer heißt nicht Hilfe
Von Dagmar Dehmer
17.1.2010
Hillary Clinton und Ban Ki Moon wollen nach Haiti: Das ist das Letzte, was das geschundene Land jetzt braucht
Das hat den Haitianern gerade noch gefehlt: Am Samstag wollte die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton ins zerstörte Port-au-Prince fliegen, und für den Sonntag hat sich der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon angekündigt. Besuche hochrangiger Politiker sind auch unter „normalen“ Umständen ein Sicherheitsalbtraum. Auch wenn Hillary Clinton den Flughafen der zerstörten Hauptstadt nicht verlassen will, muss sie geschützt werden. Das bindet einen Teil der gerade mit großer Geste nach Haiti geschickten US-Soldaten, die es bisher noch kaum über das Flughafengelände hinaus geschafft haben. Clintons Besuch dient allein der amerikanischen Öffentlichkeit. Die Haitianer werden womöglich nicht einmal davon erfahren. Denn weder gibt es Radio- oder Fernsehsender, die noch arbeiten können, noch Zeitungen. Nicht einmal die Telefonleitungen funktionieren. Der Impuls des UN-Generalsekretärs, dessen Organisation viele Mitarbeiter verloren hat, ist verständlich, aber helfen tut er den verzweifelten Menschen damit nicht.
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