Oil Firms Still Have an Influence

<--

Es war die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA. Nun, neun Monate später, scheint sie vergessen

Die US-Regierung stellt Ölfirmen in Aussicht, dass sie bald wieder im Golf von Mexiko bohren können. Umweltschützer mögen sich an die Stirn greifen, doch das Einlenken Washingtons hat vor allem einen Grund: Die Lobby tobt.

Rund ein Drittel des in den USA geförderten Erdöls stammt aus der Tiefsee. In Louisiana, das von der Ölkatastrophe am härtesten getroffen wurde, gibt es im Prinzip nur zwei Wirtschaftszweige: die Ölindustrie und die Fischerei. Shrimpsfischer und Austernzüchter haben sich aber noch immer nicht von der Katastrophe erholt. Erst Ende November wurden wieder Fischgründe gesperrt.

Umso größer ist daher der Druck, wenigstens den zweiten Wirtschaftszweig wieder in die Spur zu bringen. Doch das kann der Region höchstens mittelfristig helfen. Die Ölvorkommen werden irgendwann erschöpft sein. Shrimps und Austern wachsen nach und locken Touristen an. Das wissen auch viele Menschen in Louisiana. Auf sie – und nicht auf die Konzerne – sollte Washington hören.

About this publication