Fertilizer for the Plants of Democracy

<--

Dünger für die Demokratiepflanzen

Obama kündigt ein Wirtschaftspaket für den Nahen Osten an und trifft damit das Problem auf den Kopf.

Es ist ein Satz von allgemeiner Gültigkeit: „It’s the Economy, stupid“ – „Dummkopf, es geht um die Wirtschaft“. Bill Clintons Berater James Carville schrieb ihn der Präsidentschaftskampagne ins Stammbuch und gab ihr damit eine Richtung.

Nun entstaubt ihn Präsident Barack Obama und wendet ihn auf den Nahen Osten an. Der Arabische Frühling wurde von einer „verlorenen Generation“ getragen, jenen Millionen von jungen Menschen in Tunesien, Ägypten, im Jemen, in Syrien und Libyen, die in den Patronage-Systemen dieser Länder ohne Chance blieben.

Obama kündigte nun ein Wirtschaftspaket an, mit dem jenen Ländern, die eben die ersten Demokratie-Geburtswehen überstanden haben, unter die Arme gegriffen werden soll.

Die fragilen jungen Demokratiepflänzchen müssen Wurzeln schlagen, für Bewässerung und Dünger fehlt in der Region aber das Geld. Die Rede ist von mehr als zwei Milliarden Dollar, einen Wachstumsschub in Nordafrika könnte die Weltwirtschaft gut gebrauchen.

Osama bin Laden ist von der Bühne verschwunden, die USA lockern langsam ihre engen Bande zu den Diktatoren des Nahen Ostens – einiges von dem, was Obama am 4. Juni 2009 bei seiner historischen Rede in Kairo angesprochen hat, ist Wirklichkeit geworden.

About this publication