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Posted on May 31, 2011.
Mit Netanjahu hatte es Obama zwar nicht leicht, schuf aber Kompromissbereitschaft. Und im Palast von Westminster begeisterte er Großbritanniens Elite.
Selten hat hohe Redekunst eine Woche des Weltgeschehens so dominiert wie die verflossenen acht Tage, an denen ein US-Präsident beiderseits des Atlantiks brillierte und sich in die illustre Runde der großen staatsmännischen Redner mühelos einreihte.
In Washington trat Barack Obama gegen Israels Benjamin Netanjahu, bekannt als furchtloser Volkstribun, an. Beide versuchten Palästinenser und Israelis zugleich zu warnen und zu ermutigen. Trotz Ablehnung auf beiden Seiten gibt es doch Öffnung zum Kompromiss.
Sicherlich sähe Tzipi Livni, Israels Oppositionschefin, mehr Licht als Finsternis in Obamas Vorschlägen. Im ehrwürdigen Palast von Westminster rührte und begeisterte er Großbritanniens Elite. Stil und Stimmung seiner einstündigen Rede fanden selbst die verwöhntesten Zuhörer einzigartig. In jenen hohen Hallen sprachen Churchill und de Gaulle, Mandela und Papst Benedikt XVI.
Das Konzept eines „essenziellen Verhältnisses“ in einer Zeit neuer Herausforderungen für Demokraten anstatt des traditionellen „besonderen Verhältnisses“ wird positiv interpretiert. Der „arabische Frühling“ ist der Prüfstein für diese neue Politik der engen Verbundenheit.
Man kann beim besten Willen, so erklären es Englands neue Regierende in Privatgesprächen, nicht überall intervenieren, wo man will. In Libyen siegte die Demokratie nicht wie in Ägypten und Tunesien von alleine, doch die Chance eines Regimewechsels ist in Libyen noch größer als in Syrien. Saudi-Arabien und die Golfstaaten werden wohl ermutigt, Reformen zu beginnen.
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