AIDS Stigma Makes Prevention Impossible

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Posted on July 3, 2011.

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Das Stigma Aids macht Prävention unmöglich

Im Kampf gegen das HI-Virus sind Entwicklungs- und Schwellenländer immer noch stark benachteiligt. Es fehlt an Aufklärung und Medikamenten.

Als im Juni 1981 in den USA erstmals das HI-Virus bei jungen homosexuellen Männern festgestellt wurde, dachten nicht wenige: Das wird schon vorbeigehen. Weit gefehlt. Bis heute starben weltweit 25 Millionen Menschen an dem Virus, jeden Tag infizieren sich 7000 Menschen neu. Unter ihnen sind längst nicht mehr nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder. Welche Gefahr der Erreger noch immer birgt, wird in den Industrieländern indes gerne verdrängt.

Natürlich liegt das auch im realen Fortschritt begründet: So können HIV-Infizierte, wenn sie sich therapieren lassen, heute ein mehr oder weniger normales Leben führen. Erst diese Woche vermeldeten amerikanische Forscher den Fund eines körpereigenen Proteins, das einige Immunzellen vor der Infektion bewahrt. Dem wissenschaftlichen Erfolg steht die gesellschaftliche Tabuisierung diametral entgegen.

Auch wenn kaum eine Krankheit über solch eine kampagnenfreudige Lobby Eingang in den medialen Diskurs findet: In Deutschland wird noch immer lieber über die 70.000 HIV-positiven Menschen gesprochen als mit ihnen. Doch klar ist: Aids ist nach wie vor unheilbar.

Der Kampf ist noch lange nicht gewonnen

Der Kampf gegen das unsichtbar schlummernde Virus ist noch lange nicht gewonnen, er ist nur ein zutiefst ungleicher. Noch immer löscht das HI-Virus im südlichen Afrika ganze Generationen aus. Nur wenige haben Zugang zur Therapie, die Pillen, mit denen der Ausbruch der Krankheit verhindert werden kann, sind zu teuer.

Der Prävention sind enge Grenzen gesetzt: Selbst in besonders betroffenen Regionen hat kaum jemand Zugang zu Aufklärungsmaterial. Das aktuelle Problem ist dabei ein altes: die Stigmatisierung der Betroffenen. Lange wurde die Gefahr geleugnet, in Südafrika selbst vom früheren Staatspräsidenten Mbeki. Die Angst vor Ausgrenzung lässt die Menschen verstummen. Und eben dieses Schweigen untergräbt den bisher einzig wirksamen Impfstoff: das Wissen darüber, wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann.

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