Saustall JP Morgan
Von Robert von Heusinger
12 | 5 | 2012
Ist es nicht toll, wie die größte Klappe der Wall Street, der Chef der mächtigsten US-Bank, Jamie Dimon, sich selbst Lügen straft?
Manchmal ist das Schicksal gnädig. Dann muss man die Gunst der Stunde zu nutzen wissen. Ist es nicht toll, wie die größte Klappe der Wall Street, der Chef der mächtigsten US-Bank, Jamie Dimon, sich selbst Lügen straft? Dimon hatte sich vehementer als alle anderen gegen zu strikte Regulierung von Spekulationsgeschäften gewehrt. Es sah nicht ein, warum Banken nicht auf eigenen Rechnung zocken dürfen, um traumhafte Renditen einzufahren, solange es gut geht. Er pochte auf sein hervorragendes Risikomanagement, die klügsten Mitarbeiter.
Und nun das! JP Morgan verzockt sich, weiß nicht, wie sie aus dem Geschäft wieder herauskommen soll, ohne den gesamten Finanzmarkt zu destabilisieren, ja gibt indirekt zu, von den heißen Produkten wohl doch nicht so viel zu verstehen.
Gibt es ein besseres Zeitfenster, als endlich das Kasino zu schließen? Wann wenn nicht jetzt, mag man Präsident Obama zurufen! Höchste Zeit, den Eigenhandel zu verbieten, wie es der kluge Paul Volcker seit 2008 fordert. Höchste Zeit, nur noch solche Finanzprodukte zum Handel zuzulassen, die ein TÜV vorher geprüft hat, von denen man weiß, was drinsteckt! Höchste Zeit, jegliche grauen Märkte zu verbieten, jeglichen Interbankenhandel und alle Finanzprodukte ausschließlich über regulierte Börsenplattformen handeln und abwickeln zu lassen!
Es ist ja nicht so, dass man gleich die Börsen verbieten muss, um den Saustall ausmisten zu können. Auch Ihr möglicher Einwand, Präsident Obama, es herrsche Wahlkampf und die Banken seien nun mal die besten Spender, zählt nicht. Die Bürger haben es satt, noch im Jahr fünf der Finanzkrise miterleben zu müssen, wie sie von überbezahlten Bankern und ihren ebenso viel zu hoch dotierten Lobbyisten belogen und betrogen werden, um dann am Ende noch für diese zu zahlen.
Die größte Lüge erzählt von der Effizienz der Finanzmärkte, die höhere Weisheit besäße als alle menschliche Vorstellungskraft, weshalb jede Regulierung schädlich sei. Genau das Gegenteil ist richtig: Je regulierter Märkte sind, desto besser funktionieren sie, desto eher nutzen sie der Gesellschaft und nicht nur einigen wenigen Privilegierten.
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