“Come On, Mitt, Think!”

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“Denk doch mal nach, Mitt”

Damir Fras

Datum: 24 | 5 | 2012

Der ehemalige republikanische Außenminister Colin Powell ist skeptisch über die außenpolitischen Berater von Präsidentschaftskandidat Mitt Romney. Er hält sie für zu weit rechts und fordert Romney auf, seinen eigenen Verstand einzusetzen.

Das möchte man sich auch nicht anhören müssen als Präsidentschaftsbewerber der Republikaner. Aber Mitt Romney kann nicht aus, er muss. So hat also jetzt Colin Powell, ehedem Außenminister unter George W. Bush, den außenpolitischen Beraterstab von Romney in einer einzigen Frühstücksfernsehsendung auf MSNBC sozusagen verfrühstückt.

Es fielen bemerkenswerte Sätze. Da sagte Powell: „Ich kenne seine Berater nicht. Aber ich habe einige Namen gesehen, und einige von ihnen stehen ziemlich weit rechts. Und manchmal fällen die Urteile oder geben Empfehlungen ab, über die der Kandidat zweimal nachdenken sollte.“

Dreimal wäre besser, denn Romney hat zum Beispiel unlängst erklärt, Russland sei der „geopolitische Feind Nummer Eins“ der USA. Das war schon ziemlich daneben. Auch Powell sieht das so: „Come on, Mitt, denk’ doch mal nach! Das ist nicht der Fall.“

Romney sollte ins Grübeln kommen. Denn Powell weiß, wovon er spricht. Er hat schließlich Anfang 2003 im UN-Sicherheitsrat ziemlich viel Quatsch über den angeblich so gefährlichen Irak erzählt. Powell hat daraus gelernt, Romney offenbar nicht.

Nun mag man einwenden, dass sich die Präsidentschaftswahlen in den USA nicht an der Außenpolitik entscheiden werden. Das stimmt, gilt aber nur für die USA selbst. Als Europäer würde man schon gerne wissen, wer da künftig im Weißen Haus regieren könnte und welchen Blick er auf die Welt hat.

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