The Campaign Against Romney

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Kampagne gegen Romney

Von DAMIR FRAS

3 AUGUST 2012

Romney ziert sich seine Vergangenheit als Steuerbürger vollständig offenzulegen. Für die Demokraten ist das ein gefundenes Fressen.

Mein Kollege Daniel Haufler nennt es nur eine „perfide Attacke“. Ich nenne es schmutzig und gefährlich, was die Demokraten derzeit mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney und seiner Vergangenheit als Steuerzahler anstellen.

Allgemein bekannt ist, dass Romney sich ziert, seine Vergangenheit als Steuerbürger vollständig offenzulegen. Der Multimillionär will nicht einmal sagen, ob er jemals einen geringeren Steuersatz als die 13,9 Prozent bezahlt hat, die er eingeräumt hat. Stellt sich die Frage, ob er das muss. Wer will ihn zwingen? Soll Romney doch selber entscheiden, ob ihm die Zurückhaltung schaden oder nutzen wird. Dass das US-Steuersystem unanständig niedrige Steuersätze ermöglicht – das ist nun auch schon allgemein bekannt.

Was will also Harry Reid, der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, eigentlich erreichen? Erst raunt er, er habe Informationen, wonach Romney zehn Jahre lang gar keine Steuern gezahlt habe. Reid fragt aber zugleich: „Weiß ich, ob das wahr ist?“ Nun, da Romney sagt, Reid solle Belege liefern oder den Mund halten, spricht Reid von „einer extrem glaubwürdigen Quelle“, aus der er seine Informationen habe.

Das macht es alles nicht besser. Das ist schmutziger Stil. Nichts anderes. Wenn die Demokraten Romney an den Kragen wollen, was in einem Wahlkampf legitim ist, dann müssen sie Beweise vorlegen (in diesem Fall sind das Namen oder Papiere) oder sich andere Felder suchen, auf denen sie Romney attackieren können.

Die Fortsetzung des Wahlkampfes mit diesen Methoden allerdings ist gefährlich für die Demokraten. Wer so vorgeht, treibt unentschiedene Wähler geradezu in die Hände der Republikaner.

Ich weiß, die Gegenseite ist auch nicht zimperlich. Aber man muss ja nicht mit denselben billigen Tricks arbeiten.

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