Es sind neue Töne zu hören in Washington. Indizien dafür, dass Demokraten und Republikaner nach langer Blockade vielleicht doch gemeinsame Nenner finden, auch beim Schuldenabbau, einem Thema, bei dem ein tiefer Graben zwischen beiden Parteien klafft. Neu ist, dass Obama die Bereitschaft signalisiert, bei den Staatsausgaben signifikant zu sparen, und zwar dort, wo es seinen Demokraten traditionell besonders wehtut: im Sozialbereich. Neu ist auch, dass Obamas Ideen von den Republikanern nicht mehr in Bausch und Bogen abgelehnt werden, zumindest nicht mehr in geschlossener Phalanx. Einige Konservative haben die Bereitschaft zum Kompromiss angedeutet, und zumindest atmosphärisch ist so etwas wie Tauwetter in Sicht.
Ob die gefühlte Annäherung zu zählbaren Ergebnissen führt, ist jedoch keineswegs garantiert. Zu sehr sind Demokraten und Republikaner ihrer Klientel verpflichtet, zu verschieden sind die Interessenlagen in einer politischen Landschaft, die Spaltungen zementiert. Aber es ist die erste Hoffnung auf Bewegung seit langem. Das Land braucht sie dringend.
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