All Are Equal. Period.

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Die konservative Mehrheit im Supreme Court hat sich nicht durchsetzen können – eine schwere Niederlage für alle Gegner der Homo-Ehe in den USA. Doch eine Hoffnung haben die Richter ihnen gelassen.

Seit einigen Jahren schon deutet sich in den USA an, dass die Ablehnung der Homo-Ehe nicht mehr zu halten sein wird. Von Umfrage zu Umfrage bestätigen mehr und mehr Amerikaner, sie hätten keine Bedenken mehr gegen die Ehe von zwei Männern oder zwei Frauen. Und so lassen auch immer mehr Bundesstaaten die Homo-Ehe zu. Mittlerweile sind es schon zwölf, Tendenz steigend. Insofern sind die Urteile des Obersten Gerichtshofs in Washington keine Überraschung.

Andererseits sind sie es doch. Denn die konservative Mehrheit im Supreme Court hat sich nicht durchsetzen können – eine schwere Niederlage für alle Gegner der Homo-Ehe. Die Richter haben getan, was gute Richter tun müssen: Sie haben entlang der Verfassung entschieden, nicht aber nach moralischen Gesichtspunkt. Und vor der US-Verfassung, das ist jetzt wieder einmal eindrücklich bestätigt worden, sind alle Menschen gleich. Punkt.

Eine Hoffnung haben die Richter den Gegnern der Homo-Ehe gelassen. Sie haben nicht geurteilt, dass die gleichgeschlechtliche Ehe dort eingeführt werden muss, wo sie heute verboten ist. Diese Bundesstaaten können sich also Zeit lassen. Gleichwohl wird der Richterspruch den Druck erhöhen, auch in Mississippi und andernorts im Land abzuschaffen, was der Verfassung widerspricht. Das mag sich noch Jahre hinziehen. Aber aufhalten lassen wird sich das nicht mehr.

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