Iran, Russia and the USA: Unusual Alliance Saves Olympic Wrestling

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Iran, Russland, USA – ungewöhnliche Allianz rettet das olympische Ringen

Nun hat es der Ringkampfsport also doch geschafft: Er bleibt olympisch.

Das mag manch einer befremdlich finden, der mit den vor Kraft strotzenden Athleten, ihren Blumenkohlohren und ihren Griffkünsten nichts anzufangen weiß. Zudem spricht die Entscheidung natürlich gegen den vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) mehrfach geäußerten Wunsch, mit der Zeit zu gehen und Trendsportarten ins Programm aufzunehmen. Dennoch ist der Schritt logisch und nachvollziehbar. Schließlich ist das Ringen eine der ältestens Sportarten, verfügt also über eine große Tradition. Und Tradition zählt beim IOC eine Menge. Entscheidend für den Verbleib im olympischen Programm war jedoch etwas anderes. Es ist die Tatsache, dass in diesem Sport die ungewöhnlichste Allianz gebildet wurde, die es in der jüngeren Sportgeschichte gegeben hat: Die Ringer-Großmächte USA, Russland und der Iran trafen sich im Mai in der New Yorker Grand Central Station, um bei Länderkämpfen Werbung für ihren Sport zu machen. Es wehten iranische Fahnen in den USA – wo gibt’s das denn sonst? Sogar die drei obersten Politiker, Barack Obama, Wladimir Putin und Mahmud Ahmadinedschad, haben sich im Frühjahr offiziell für den Erhalt der Sportart ausgesprochen, ihre Diplomaten die Länderkämpfe in New York erst möglich gemacht. Plötzlich stand das Ringen als ein Sport da, in dem es nicht ums gegeneinander kämpfen, sondern ums miteinander kämpfen ging. Vor allem diese Allianz aus den USA, Russland und dem Iran, die es in der Politik nicht gibt, beeindruckte die IOC-Mitglieder und führte zu einem Umdenken, das nun speziell in Südbaden für Freude sorgt. Denn hier ist der Ringkampfsport – im Gegensatz zum Norden der Bundesrepublik – stark verwurzelt. Vor allem in ländlichen Orten gibt es neben dem Fußball- oft auch auch einen Ringerverein, Südbaden stellt bei Jugend- und Juniorenmeisterschaften regelmäßig einen der stärksten Landesverbände und die Mannschaftskämpfe sind vielerorts Kult. Genau deshalb ist in dieser Region das Aufatmen nach der Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees für den Verbleib im olympischen Programm so groß.

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