Costa Ricaner leben länger als US-Amerikaner. Eine neue Studie zeigt, wie sehr die Einkommensverteilung der USA die Gesundheit ihrer ärmsten Bürger gefährdet.
Einkommensunterschiede haben in den USA einen größeren Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung als in Costa Rica. Das berichtet William Dow von der Universität Berkeley zusammen mit seinem Kollegen Luis Rosero-Bixby von der Universität Costa Ricas im Fachmagazin PNAS. Die Sterblichkeitsrate in den USA würde um 25 Prozent sinken, wenn es keine Einkommensunterschiede gäbe, haben die Forscher berechnet. In Costa Rica wären es nur neun Prozent.
Die Lebenserwartung in Costa Rica liegt bei 78,5 Jahren und damit gut ein Jahr über der amerikanischen. Dabei sind sowohl das Pro-Kopf-Einkommen als auch die Ausgaben für das Gesundheitssystem in den USA um ein Vielfaches höher. Auswertungen von Gesundheitsdaten der Jahre 1984 bis 2011 zeigen jedoch, dass die ärmsten 25 Prozent der Amerikaner beispielsweise ein fast dreimal so hohes Risiko haben, an Lungenkrebs zu sterben, als das obere Viertel der Einkommensverteilung.
In Costa Rica ist das Lungenkrebsrisiko für die Ärmsten weniger als doppelt so groß wie das der Reichsten. Die Forscher führen das vor allem auf Unterschiede in der Krankenversorgung zurück. So griff die öffentliche Krankenversicherung in den USA während des untersuchten Zeitraums erst ab dem 65. Lebensjahr. In Costa Rica erreicht das nationale Versicherungssystem seit langem fast alle Bürger.
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