Donald Trump’s Last Rites

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Die einzige Hoffnung der Bergbau-Branche ist es, Freunde der Kohle zu unterstützen. So eine Freund ist Donald Trump. Der Feind ist Obama und seine Klimapolitik.

Donald Trump ist die letzte Rettung. Zumindest für die Kohle-Kumpel in den USA. Sagt zumindest Bob Murray, der Mehrheitseigner von „Murray Energy“, eines großen amerikanischen Bergbaukonzerns, der seine Minen vor allem in den Bundesstaaten West-Virginia und Ohio betreibt. Jüngst hat er für den designierten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner eine Fundraising-Veranstaltung gemacht, um dem bei seiner Wahlkampf-Finanzierung zunehmend klammen Immobilien-Milliardär unter die Arme zu greifen. Die einzige Hoffnung für die Branche und die Kumpel sei es, „Freunde der Kohle“ zu unterstützen. So wie Trump eben einer sei.

Es ist ein Strohhalm, an den Murray sich klammert. Und der wird ihm nur wenig Halt geben. Der Konzernchef, der gerade die Entlassung von bis zu 80 Prozent der bei ihm beschäftigten 5400 Bergleuten angekündigt hat, pflegt zwar ein klares Feindbild, die „fortwährende Zerstörung von Amerikas Kohleindustrie durch Barack Obama und seine Unterstützer“. Doch der Niedergang der US-Kohlebranche liegt nur zum kleineren Anteil an der Umwelt- und Klimapolitik der Obama-Regierung und den Aktionen der Anti-Kohle-Aktivisten, gegen die Murray so vehement wettert. Hauptgrund ist, laut Experten vor allem die Konkurrenz des billigen Fracking-Erdgases bei der Stromgewinnung. Sie hat dazu geführt, dass seit 2010 mehr als ein Drittel aller US-Kohlemeiler vom Netz genommen wurden oder demnächst abgeschaltet werden.

Trump hat in seiner Rede zur Energie- und (Anti-)Klimapolitik Ende Mai getönt: „Wir werden die Kohle retten.“ Geschlossene Minen will er wieder in Betrieb nehmen, neue Jobs entstehen lassen. Soweit, so markig. Denn fast alle großen US-Kohleförderer haben in den letzten beiden Jahren Insolvenz oder Gläubigerschutz beantragt. Doch wie er den Strommarkt entsprechend beeinflussen will, hat Trump nicht gesagt, zumal er gleichzeitig die kohlekillende Fracking-Industrie stärker fördern will. Alles nicht so richtig ausgegoren. Doch Murray schert es nicht. Der Kohleboss macht Druck auf Washington. Die von ihm angekündigte Entlassungswelle dürfte im September losrollen, just ein paar Wochen vor der Präsidentschaftswahl, damit die Ex-Kumpel dann auch wissen, wo sie ihr Kreuzchen machen müssen.

Wahlentscheidend dürfte das kaum sein, auch wenn Ohio ein „Swing-State“ ist, der mal republikanisch und mal demokratisch wählt. Obamas und Clintons Demokraten haben bei den Kohlekumpels ohnehin einen schweren Stand. Doch die Murray-Geschichte zeigt, welch‘ Chaos den USA mit Trump auch in der Energiepolitik drohen würde. Nicht die letzte Rettung, sondern die letzte Ölung.

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