When Donald Trump Holds Up the LGBT Flag

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Wenn Donald Trump die LGBT-Flagge hochhält

Schwule und Lesben in Amerika wählen überwiegend die Demokraten. Aber es ist Donald Trump, der mit dem Hedge-Fonds-Manager Scott Bessent den ersten offen homosexuellen Finanzminister in der Geschichte der USA nominiert hat. Die Homo-Ehe fand Trump schon vor acht Jahren „okay“.

An die Stimmung in den deutschen Medien nach Donald Trumps erstem Wahlsieg 2016 kann ich mich noch gut erinnern. Ich werde nie vergessen, wie am Tag darauf eine tief besorgte Kollegin auf mich zu kam und mir unter anderem erzählte, wie verunsichert ihre homosexuellen Freunde in New York City seien. Ich verstand die Aufregung nicht. Verunsichert warum? Die Kollegin sagte, dass viele in der dortigen LGBT-Community um die Freiheiten homosexueller Menschen fürchteten. Ich fand das absurd. Donald Trump, eine Gefahr für schwules Leben in den USA?

Dabei hatte Trump 2016 bei seiner Rede auf der National Convention der Republikaner in Cleveland verkündet: „Als Ihr Präsident werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um unsere LGBTQ-Bürger vor der Gewalt und Unterdrückung einer hasserfüllten ausländischen Ideologie zu schützen.“ Bei einer seiner Kundgebungen hatte er eine Pride-Flagge hochgehalten, auf der „LGBTs for Trump“ stand. Und er berief Peter Thiel, den offen schwulen Mitbegründer von PayPal, in sein Übergangsteam.

Wenige Tage nach seinem ersten Wahlsieg gab Trump „60 Minutes“ sein erstes TV-Interview als Präsident. Darin wurde er auch gefragt, was er von der Homo-Ehe halte. Seine Antwort damals: „Die Frage ist irrelevant, denn die Homo-Ehe wurde bereits beschlossen. Sie ist Gesetz. Und für mich ist das okay.“

Ein Minister mit Ehemann und zwei Kindern

Trump ernannte Richard Grenell zum US-Botschafter in Berlin – er war der erste offen Homosexuelle in diesem Amt. Grenells Vereidigung im Weißen Haus musste der alles andere als LGBT-freundliche Vizepräsident Mike Pence vollziehen. Zwischen beiden stand Grenells Lebenspartner Matt Lashey und hielt die Bibel, auf die geschworen wurde.

Und jüngst hat Donald Trump den 62-jährigen Hedge-Fonds-Manager Scott Bessent als neuen Finanzminister nominiert. Bessent führt eine Ehe mit John Freeman, einem ehemaligen Staatsanwalt in New York City, und hat mit diesem zwei Kinder großgezogen. Freeman wollte als junger Mann an der Marineakademie studieren, entschied sich aber dagegen, weil er seine sexuelle Orientierung hätte verbergen müssen.

In einem Interview mit dem Yale Alumni Magazine erklärte Scott Bessent vor zehn Jahren: „Wenn Sie mir 1984, als wir unseren Abschluss in Yale machten und die Menschen an Aids starben, gesagt hätten, dass ich 30 Jahre später legal verheiratet sein würde und wir zwei Kinder durch Leihmutterschaft haben würden, hätte ich Ihnen nicht geglaubt.“ Sollte Bessent wie erwartet vom US-Senat bestätigt werden, wäre er der erste offen homosexuelle Finanzminister der USA. Ein Republikaner. Auch diese Facette gehört zur neuen Regierung von Donald Trump.

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