Under Obama, the War on Terror hasn't claimed as many victims. But like George W. Bush, he is ignoring international law and brazenly bypassing Congress.
Barack Obama has taken more power than allowed by the U.S. Constitution. It is war, so he can do that; the explanation that he has assumed some of it directly from his predecessor leaves him quite visibly standing there as a macho and not as a usurper. That's useful in an election year. But it is not a matter of the U.S. president, the person, but instead the office. That laws of war and international law are being stretched beyond recognition has prompted the highest U.N. officials, who specialize in these questions, to make an inquiry — a mild reaction, but still.
The legal system in the U.S. is in danger. Namely because the U.S. Congress never approved the deployment of combat drones and special troops although Article Eight of the Constitution assigns it the sole right to declare and finance war. Currently, the president is making decisions on his own, based on the decisions of his predecessor. With that, he is raising his office above the Constitutionally-defined framework.
War on Terror
The operations pertain to suspected terrorists whose activities could endanger the U.S. The evaluation by means of photos, bugged telephone conversations and occasionally by on-site spies, however, do not represent proof (at least not most of the time), but instead only evidence. On this basis, the president personally decides who is to be killed, mostly by means of unmanned planes (drones).
The Fifth Amendment to the Constitution guarantees, however, that no one can "be deprived of life, liberty or property, without due process of law." A trial is now being replaced by an internal briefing, together with the president who makes a verdict without defense or even legal counsel. An opinion of the Supreme Court, largely kept secret, allows that. The justices have capitulated to the executive branch. The president is prosecutor and judge; the division of power, which is the essence of all democratic systems, is superseded. Likewise in the targeted execution of the radical preacher al-Awlaki, a U.S. citizen living in Yemen.
The president's practice of targeted executions in the War on Terror is questionable in regard to international law. The executors of the presidential decisions are ignoring the national integrity of Pakistan in two ways: They bomb targets in Pakistan and use air bases (including secret ones) without regard for Pakistan's national sovereignty. The drone war and the special teams are further eroding the already questionable democratic order in Pakistan. Barack Obama is allowing this sort of "global war on terror," at least when it comes to executions by means of drones, to be carried out more intensively than his predecessor George W. Bush.
Cyber War as the Next Step
From the viewpoint of Washington, he is successful. Almost all al-Qaida deputies and many representatives of Taliban groups have been liquidated. Significantly fewer U.S. soldiers were killed. On the other hand, the number of civilian victims is considerably surpassing the number of killed militants, and that is being concealed. Men fit for military service who lose their lives as "collateral damage" are classified from case to case as perpetrators. Because anyone who acts suspiciously gets on the "kill list" (called "signature strikes" in jargon), without name, marital status or other details being known in the president's circle, it doesn't attract further attention.
These precedents give rise to unpleasant concerns, and another type of war is apparently getting by without objection: cyber war. Computer viruses like Stuxnet and Flame, implemented against the alleged civil nuclear installations of Iran, are weapons. The U.S. and Israel have developed them and are implementing them purposefully. That is incomprehensible according to articles of law, but there is simply no responsible international law. As a result, the powers claim to be permitted to do this; however, they threaten any offending country that does the same with retribution by missiles. The avenger is looking more and more like the perpetrators.
These are all answers to — indeed beastly — acts of terror and reactions to the assumption that the Iranian leadership is lying when they call their own nuclear program exclusively civilian. The countermeasures, if one wants to call them that, override indispensable parts of the system of values in their planning and execution. Barack Obama, who is consciously assuming responsibility, is a highly qualified lawyer. And it is bad enough. What will become of it, asks the newspaper of intellectuals The New Yorker, if a scoundrel becomes his successor? At recent examples, at memories of Richard Nixon and some (thrown-out) Republican presidential candidates, warning signals are going off.
Der „Krieg gegen den Terror“ fordert unter Obama nicht mehr so viele Opfer. Doch wie George W. Bush ignoriert er Völkerrecht und übergeht dreist das Parlament.
Barack Obama hat sich mehr Macht zugeeignet, als die Verfassung der USA erlaubt. Es ist Krieg, da kann er das machen; und der Verweis darauf, dass er einiges direkt von seinem Vorgänger George W. Bush übernommen hat, lässt ihn statt als Usurpator ganz deutlich als Macho dastehen. Im Wahljahr nützt das. Es geht aber nicht um die Person des US-Präsidenten und seine Kampagne, sondern um das Amt. Dass dabei Kriegsrecht und Völkerrecht wohl bis an die Grenze der Unkenntlichkeit verbogen werden, hat nun den höchsten auf diese Fragen spezialisierten UN-Beamten zu einer Anfrage veranlasst. Eine milde Reaktion, aber immerhin.
Gefährdet ist die Rechtsordnung der USA. Über den Einsatz von Kampfdrohnen und Spezialtruppen hat nämlich niemals der US-Kongress befunden, obwohl Verfassungsartikel acht ihm die alleinige Kompetenz zur Kriegserklärung und Kriegsfinanzierung zuteilt. Entscheidungen trifft derzeit allein der Präsident, fußend auf Entscheidungen seines Vorgängers. Damit hebt er sein Amt aus dem verfassungsgemäß definierten Rahmen.
„Krieg gegen Terror“
Die Einsätze gelten vermeintlichen Terroristen, deren Aktivitäten die Sicherheit der USA gefährden könnte. Die mittels Auswertung von Fotos, abgehörten Telefongespräche und gelegentlich von Spionen am Ort gelieferten Daten stellen aber keine Beweise dar – jedenfalls meist nicht –, sondern nur Indizien. Auf dieser Grundlage entscheidet der Präsident persönlich, wer meist mittels unbemannter Flugzeuge („Drohnen“) getötet werden soll.
Der fünfte Verfassungszusatz garantiert aber, dass niemand „des Lebens, der Freiheit oder des Eigentums ohne vorheriges ordentliches Gerichtsverfahren nach Recht und Gesetz beraubt werden“ darf. Das Gerichtsverfahren wird jetzt ersetzt durch interne Beratung – im Kreis der Ankläger, welche die Daten aufbereitet haben, gemeinsam mit dem Präsidenten, der das Urteil fällt, ohne Verteidigung oder nur Rechtsbeistand. Ein großenteils geheim gehaltenes Gutachten des Obersten US-Gerichts erlaubt das. Die Richter haben vor der Exekutive kapituliert. Der Präsident ist Ankläger und Richter; die Gewaltenteilung, Kern aller demokratische Ordnungen, ist aufgehoben. So auch bei der gezielten Tötung des radikalen Predigers Awlaki, eines in Jemen wohnenden US-Bürgers.
Völkerrechtlich fragwürdig ist die Praxis der vom Präsidenten befohlenen gezielten Tötungen im „Krieg gegen Terror“. Die Exekutoren der präsidialen Entscheidungen ignorieren die staatliche Integrität Pakistans dabei auf doppelte Weise: Sie bombardieren Ziele in Pakistan und nutzen Luftwaffenbasen (auch geheime) auf pakistanischem Gebiet, ohne dessen staatliche Souveränität zu beachten. Der Krieg der Drohnen und der Spezialeinheiten höhlt die ohnehin fragwürdig gewordene demokratische Ordnung Pakistans weiter aus. Diese Art des „globalen Krieges gegen Terror“ lässt Barack Obama, zumindest was Tötungen mittels Drohnen angeht, noch intensiver führen als sein Amtsvorgänger Bush.
Cyberkrieg als nächster Schritt
Aus dem Blickwinkel Washingtons ist er dabei erfolgreich. Es wurden fast alle Al-Kaida-Vertreter und viele Repräsentanten von Taliban-Gruppen liquidiert. Wesentlich weniger US-Soldaten fielen. Andererseits übersteigt die Zahl der zivilen Opfer die der getöteten Militanten erheblich, und das wird verschleiert. Männer im wehrfähigen Alter, die „als Kollateralschäden“ das Leben einbüßen, werden von Fall zu Fall als Täter eingestuft. Da auf die „kill list“ auch gerät, wer sich verdächtig bewegt hat („signature strikes“ heißt das im Jargon), ohne dass Name, Familienstand und sonstige biografische Details der Runde beim Präsidenten bekannt sind, fällt das nicht weiter auf.
Diese Präzedenzfälle lassen böse Befürchtungen aufkommen. Und eine andere Kriegsart kommt offensichtlich unbeanstandet durch, der Cyberkrieg. Computerviren wie Stuxnet und Flame, eingesetzt gegen die mutmaßlich zivilen Nukleareinrichtungen Irans, sind Waffen. Die USA und Israel haben sie entwickelt und setzen sie gezielt ein. Nach Paragrafen ist das nicht fassbar; es gibt schlicht kein zuständiges internationales Recht. Folglich behaupten die Mächte, dies zu dürfen; sie drohen aber einem potenziellen Täterstaat, der Gleiches tut, Vergeltung durch Raketen an. Der Rächer wird dem Täter ähnlicher.
Dies alles sind Antworten auf – allerdings bestialische – Terrorakte und Reaktionen auf die Unterstellung, die iranische Führung lüge, wenn sie das eigene Atomprogramm ausschließlich zivil nenne. Die Gegenmaßnahmen, wenn man sie so bezeichnen will, setzen aber in der Art ihrer Planung und Exekution unverzichtbare Bestandteile der Werteordnung außer Kraft. Barack Obama, der bewusst die Verantwortung übernimmt, ist ein hoch qualifizierter Jurist. Schlimm genug. Was aber wird, fragt das Intellektuellenblatt The New Yorker, wenn ein Schurke sein Nachfolger wird? Spätestens bei der Erinnerung an Richard Nixon und manche (abgeschmetterten) republikanische Präsidentschaftskandidaten gehen Warnsignale an.
This post appeared on the front page as a direct link to the original article with the above link
.
[I]n the same area where these great beasts live, someone had the primitive and perverse idea to build a prison ... for immigrants in the United States without documentation