For months no American flags have been burned in the Arab world! The Arabs seem increasingly willing to accept the politics of the Obama administration, and even to rate it as positive.
Arabs continue to be discontented with the sustained preference of the United States. Its inability to end the 44-year occupation of Palestinian soil did not go unnoticed. Nevertheless, many Arabs today prefer to give the United States a chance. The American position on the Arabic insurgency was welcomed, with the exception of the Obama administration's reluctance to disapprove of the treatment of demonstrators by the U.S.-allied Bahrain and Yemen regimes.
Young Arabs, who make up the majority of the religious population, look up to the American superpower if it upholds democratic morals and values. The ideal of ruling by the people and for the people enjoys large respect, just like the freedom of expression granted in the U.S. Constitution. The neglect in applying these ideals and values, especially in Palestine and Iraq, has led, and can still lead, countless Arabs to assume a strong anti-American position.
The election of President Barack Obama two years ago strengthened Arab democrats. Obama promised a U.S.-Arab beginning, and in 2009 in Cairo supported the Arab democrats.
But the first test left many Arabs disappointed. The U.S. veto against a resolution of the Security Council to condemn Israel’s settlement policies appeared to indicate that Obama caved in to the pressure of the American pro-Israel lobby. The United States did not revise its policy.
A more positive opinion of Obama developed when the Arab revolts in Tunisia and Egypt began, countries with pro-American regimes. Although at first the United States was cautious with words and actions, it quickly realized that the insurgence reflected the will of the people and sided with the democratic movement.
The same people, to whom Obama appealed to promote democracy in his speech in Cairo, were now forming the most important peaceful movement that the world has experienced in decades. The Arab youth had finally set itself in motion. Obama and his team delivered the proper encouraging explanations and at the same time made it clear to the then-Egyptian and Tunisian governments that they could no longer hide behind the claim to support America’s fight in North Africa.
It was exactly what was needed to distance the United States from the dictators, without trying to credit itself for the uprisings. The Arab youth had to fight for democracy in order to gain it. In the opinion of the young people, all that was asked of America was to withdraw the support by the allies from Hosni Mubarak.
In Libya, however, circumstances were different. Although the Libyan youth expanded the same amount of energy, this time America could not do much diplomatically, because it did not entertain a relationship with Moammar Gadhafi.
Hundreds of thousands of citizens of Arab nations work in Libya, in particular Egyptians. Their governments saw themselves in Gadhafi’s grip. What the Arab nations could not offer with military support, they could contribute by offering political protection from military interventions led by the United States, Britain and France.
The citizens of the Gulf States who do not work in Libya were the first to condemn Gadhafi. Subsequently, the Arab League met and followed the example of the Gulf States. It agreed to condemn an Arab head of state. Obviously, the Arab world has experienced some change and the United State has suddenly turned from enemy to friend.
Of course, America’s problems with the Arabs are nowhere near over. Obama first has to fulfill his promises to celebrate the full membership of the Palestinians in the U.N. this fall and reduce his troops in Afghanistan.
At any rate, for the time being, the Arabs are not demonstrating against America. Instead they are getting a first glimpse of freedom with America’s help.
Daoud Kuttab is a business manager at Community Media Network, Amman, and a former Professor for Journalism at Princeton University.
Araber geben den USA eine neue Chance
In der arabischen Welt werden seit Monaten keine amerikanischen Fahnen mehr verbrannt - von Daoud Kuttab
Die Araber scheinen zunehmend bereit, die Politik der Regierung Obama zu akzeptieren - und sogar positiv zu bewerten.
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Die Araber sind weiterhin unzufrieden mit der anhaltenden Vorliebe der USA. Ihre Unfähigkeit, die 44 Jahre währende Besetzung palästinensischen Bodens zu beenden, blieb nicht unbemerkt. Dennoch ziehen es viele Araber heute vor, den USA eine Chance zu geben. Mit Ausnahme der mangelnden Entschlossenheit der Regierung Obama, den Umgang mit Demonstranten durch die mit den USA verbündeten Regime in Bahrain und Jemen zu verurteilen, wurde Amerikas Haltung zu den arabischen Aufständen begrüßt.
Junge Araber, die die Bevölkerungsmehrheit in der Region bilden, blicken zur Weltmacht Amerika auf, wenn es demokratische Moralvorstellungen und Werte hochhält. Das Konzept der Herrschaft durch und für das Volk genießt, genau wie die in der US-Verfassung garantierte Meinungsfreiheit, großen Respekt. Gerade das Versäumnis, diese Maßstäbe in Palästina oder im Irak anzulegen, hat dazu geführt - und kann weiterhin dazu führen -, dass unzählige Araber eine stark antiamerikanische Haltung einnehmen.
Die Wahl von Präsident Barack Obama vor zwei Jahren hat arabische Demokraten gestärkt. Obama versprach 2009 in Kairo einen US-arabischen Neubeginn und stärkte die arabischen Demokraten.
Doch die erste Prüfung hat viele Araber enttäuscht. Das US-Veto gegen eine Resolution des Sicherheitsrats, die israelische Siedlungspolitik zu verurteilen, schien zu signalisieren, dass Obama dem Druck der amerikanischen Pro-Israel-Lobby nicht standhalten kann. Die USA hatten ihre Politik nicht revidiert.
Eine positivere Meinung über Obama entwickelte sich, als die arabischen Aufstände in Tunesien und Ägypten begannen - Länder mit proamerikanischem Regime. Zwar ließen die USA zunächst Vorsicht in Wort und Tat walten, begriffen aber rasch, dass die Aufstände den Willen des Volkes widerspiegelten und stellten sich auf die Seite der Demokratie.
Die gleichen Menschen, an die Obama in seiner Rede von Kairo appelliert hatte, Demokratie anzustreben, bildeten nun die wichtigste gewaltfreie Bewegung, die die Welt seit Jahrzehnten erlebt hatte. Die arabische Jugend hatte sich endlich in Bewegung gesetzt, und Obama und sein Team gaben die richtigen Erklärungen zu ihrer Ermutigung ab und machten den Regierungen in Ägypten und Tunesien zugleich klar, dass sie sich nicht länger hinter der Behauptung verschanzen können, sie würden Amerikas Kampf in Nordafrika unterstützen.
Es war genau das, was erforderlich war, auf Abstand zu Diktatoren zu gehen, ohne zu versuchen, sich den Aufstand als Verdienst anrechnen zu lassen oder diesen an sich zu reißen. Die arabische Jugend musste selbst um die Demokratie kämpfen und sie sich erobern. Alles, was nach Ansicht der meisten jungen Leute von Amerika verlangt wurde, war, dass es Verbündeten wie Hosni Mubarak seine Unterstützung entzieht.
In Libyen hingegen waren die Erfordernisse anders. Die libysche Jugend legte zwar die gleiche Energie an den Tag, aber dieses Mal konnte Amerika auf diplomatischem Wege wenig unternehmen, weil es keine Beziehung zu Muammar al-Gaddafi unterhielt.
Hunderttausende Staatsangehörige arabischer Länder, insbesondere Ägypter, arbeiten in Libyen. Ihre Regierungen sahen sich in Gaddafis Gewalt. Was die arabischen Länder nicht in Form von militärischer Unterstützung liefern konnten, konnten sie beitragen, indem sie der von den USA, Großbritannien und Frankreich angeführten militärischen Intervention politische Deckung boten.
Die Golfstaaten, deren Bürger nicht in Libyen arbeiten, waren die ersten, die Gaddafi verurteilten. Anschließend traf die Arabische Liga zusammen, um dem Beispiel der Golfstaaten zu folgen. Sie einigte sich, einen arabischen Staatschef aus ihren eigenen Reihen zu verurteilen. Offensichtlich ging in der arabischen Welt eine Veränderung vor sich, und die USA wurden plötzlich vom Feind zum Freund.
Natürlich sind Amerikas Probleme mit den Arabern längst nicht beendet. Obama muss seine Versprechen erst noch einlösen, in diesem Herbst die Vollmitgliedschaft der Palästinenser in der Uno zu feiern und seine Truppen in Afghanistan abzubauen.
Vorerst demonstrieren die Araber jedenfalls nicht gegen Amerika. Stattdessen erhaschen sie, mit der Hilfe Amerikas, einen ersten Blick auf die Freiheit. (DER STANDARD, Printausgabe, 11.4.2011)
Daoud Kuttab ist Geschäftsführer von Community Media Network, Amman, und ehemaliger Professor für Journalismus der Universität Princeton.Copyright: Project Syndicate, 2011, www.project-syndicate.org
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The economic liberalism that the world took for granted has given way to the White House’s attempt to gain sectarian control over institutions, as well as government intervention into private companies,