Recipe For Peace

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Friedensrezepte

Von Olaf Standke

27.05.2009

Ob Afghanistan oder Pakistan – in der westlichen Welt scheint längst Rudi Ratlos zu regieren, vornehmlich mit Durchhalteparolen. Da macht die Bundesregierung keine Ausnahme. Im Gegenteil. Diese und andere Konflikte lassen die führenden Friedensforschungsinstitute des Landes in ihrem diesjährigen Gutachten die Frage ins Zentrum rücken, wie solche Kriege beendet werden können. Die Antworten sollten zur Pflichtlektüre für Politiker werden. Nicht, weil da in jedem Fall einfache oder perfekte Rezepte ohne Nebenwirkungen versprochen werden. Wohl aber, weil sich alternative Denkansätze für einen Ausweg aus gefährlichen Sackgassen am Hindukusch und anderswo finden lassen.

So zu tun, als wären etwa gewalttätige Konflikte, die es immer noch zu Dutzenden und Aberdutzenden in aller Welt gibt, konventionelle Kriege, trägt nur zur Eskalation der Lage in Spannungsgebieten bei. Die verheerende Dominanz des Militärischen hat nicht nur im absurden Bush-Krieg gegen den Terrorismus zu fatalen Folgen geführt. Kriege lassen sich heute eben kaum noch auf dem Schlachtfeld entscheiden, mehr Soldaten führen nicht zwangläufig zu mehr Sicherheit, wie die Zivilbevölkerung gerade und vor allem in Afghanistan seit Jahren zu spüren bekommt. Die Lage wird auch mit größerem militärischen Engagement aussichtslos bleiben, wenn nicht zugleich soziale Perspektiven für die Bevölkerung entwickelt werden und der Staatsaufbau unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft stärker unterstützt wird. Ansonsten gilt auch hier: Es ist immer teurer und schwieriger, Kriege zu beenden, als rechtzeitig und politisch ihre Ursachen zu bekämpfen.

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