Obama ist machtlos im Nahen Osten
Die Abstimmung in der Unesco zeigt, dass Obamas Drohungen niemanden beeindrucken.
“Wenn du überzeugen willst, sprich leise und höflich, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir.” Dies riet einst US-Präsident Theodore Roosevelt. Barack Obama scheint dieser Ratschlag nicht zu helfen. Die Abstimmung in der Unesco zeigt, dass Obamas Drohungen niemanden beeindrucken. Die Beziehungen zwischen den USA, Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde stehen Kopf. Denn im Grunde sollte Obama Israel und der Fatah Diktate aufzwingen können. Im vergangenen Jahr trugen die USA rund 16 Prozent des Haushalts der Autonomiebehörde. Israel erhielt etwa 3 Milliarden US-Dollar Militärhilfe und diplomatische Rückendeckung. Dennoch ignorieren Premier Benjamin Netanjahu und Präsident Abbas Amerika.
Der eine baut weiter Siedlungen, der andere verfolgt lieber eine einseitige Strategie, als zu verhandeln. Netanjahu fürchtet keine Konsequenzen, weil der US-Kongress hinter ihm steht, Abbas weiß, dass die Fatah die einzige Alternative zur radikal-islamischen Hamas ist. Obama hat den Friedensprozess in eine Sackgasse manövriert. Seine Drohungen sind mangels Alternativen unwirksam: Ihre Verwirklichung würde den USA mehr schaden als Israel oder den Palästinensern. Kappt Obama die Finanzhilfe an Abbas und die Unesco, verlöre er wichtige Verbündete und seine Glaubwürdigkeit im arabischen Raum. Zahlt er weiter, kann er niemandem wieder glaubhaft drohen.
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