Come and Buy My Personal Details

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Nimmt man den Börsenwert eines Anbieters und teilt ihn durch die Zahl seiner User, weiß man, welchen Wert ein Einzelner hat. Bei WhatsApp sind es rund 42 Dollar, auf Facebook über 140 Dollar. Von Kritsanarat Khunkham

Ich bin also 42,22 Dollar wert. Auf diese Zahl kommt man, wenn man den Preis nimmt, den Facebook für die Chat-Software WhatsApp bezahlt hat (19 Milliarden Dollar), geteilt durch die Zahl der Nutzer.

Zum Vergleich: Auf Twitter (gemessen am Börsenwert) bin ich 83,53 Dollar wert, und auf Facebook liegt der Preis für einen Nutzer immerhin bei 141,32 Dollar. Nur: Davon kriege ich mal wieder nichts ab. Überhaupt habe ich ständig das Gefühl, dass alle an meinen Postings in den Sozialen Netzwerken und an meinem Browsing-Verhalten Geld verdienen, nur ich nicht!

Immerhin gibt es jetzt einen Anbieter, der verspricht, mich am Geschäft mit meinen persönlichen Daten teilhaben zu lassen. Mit acht Euro pro Monat. Das mag mickrig klingen, aber es sind acht Euro mehr als bisher. Acht Euro sind anderthalb Kästen Oettinger. Für den Zugang zu meinen social accounts und meinen Kreditkartenumsätzen.

Die Daten verkauft diese Firma Datacoups dann an Marktforscher, Unternehmen, vielleicht auch einfach an Hacker. So wie die anderen das wohl auch mit meinen Daten tun. Nur weiß ich hier, dass es passiert. Und kriege die acht Euro jeden Monat dafür. Oder vielleicht besser doch nicht? Vielleicht sollte ich das einfach selbst in die Hand nehmen.

Die ganze Wahrheit für 2000 Euro

Liebe Unternehmen, die ihr etwas mit meinen Daten machen wollt. Ich habe ein spezielles Angebot für euch. Nur jetzt, maximal ein paar Tage. Kauft euch meine persönlichen Daten.

Ich habe reichlich Demografisches über mich anzubieten (asiatisch, männlich, zwischen 14 und 49, Alleinverdiener in Singlehaushalt), meine Vorlieben beim Medienkonsum in TV/Internet/Videothek, meine Highscores in diversen Videospielen (vor allem in Call of Duty) und viel viel mehr.

Sie können sich auf den verschiedenen Plattformen schon mal ein grobes Bild davon machen: Sie finden mich auf Facebook, Twitter, Google+, LinkedIn, Xing, MySpace, StudiVZ, Vine, Instagram, Amen, Wikipedia und im Örtlichen. So biete ich meinen lückenlosen wahren (!) Lebenslauf für 425,95 Dollar an, das entspricht dem Wert meines LinkedIn-Profils nach Börsenwert pro User mal fünf.

Denn die ganze Wahrheit kostet mehr. Für 1000 Euro würde ich Ihnen ersparen, durch meine Facebook-Timeline zu scrollen, um herauszufinden, was ich so alles mag. Für diesen Sonderpreis erzähle ich das gerne am Telefon, für 2000 Euro auch ins Gesicht. Aber Achtung: Es gibt keine Geld-zurück-Garantie, wenn Ihnen die Daten zu langweilig sind.

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