What If the Victim Had Been White?

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Was, wenn das Opfer weiß wäre?

Ein weißer US-Amerikaner will seine Hand nicht aus der Hosentasche nehmen. Der schwarze Polizist, der ihn dazu auffordert, vermutet darin eine Waffe. Er schießt. In der Hosentasche des Toten findet man Schmerztabletten. – Das ist der jüngste Fall von Polizeigewalt in den USA, nur unter anderen Vorzeichen. Es war ein weißer Polizist, der am Mittwoch in Arizona einen Schwarzen erschoss. Wären die Folgen dieselben? Spielt es eine Rolle, welcher Hautfarbe das Opfer ist, um zu entscheiden, ob die Tat geahndet wird?

Ja. Und der Aufschrei, der deswegen von New York bis Seattle hallt, kann nicht laut genug sein. Die Farbenlehre der US-Polizei und auch jene der US-Justiz besagt, dass Schwarz verdächtig macht. Auch im Fall von Eric Garner, einem 43-jährigen Familienvater, der Mitte Juli im Würgegriff eines Beamten starb, entschied am Mittwoch eine Jury, keine Anklage gegen den Polizisten zu erheben. Dieser hatte Garner verdächtigt, illegal Zigaretten zu verkaufen.

Das Trugbild einer postrassistischen amerikanischen Gesellschaft zerfällt. Zum Vorschein kommt, was man für vergangen hielt: die Fratze einer Gesellschaft, die von Misstrauen geprägt ist. Die Gefahr ging in den jüngsten vier Fällen nicht von den Opfern aus. Es ist die Polizei, die zum Feind geworden ist, vor dem niemand schützt.

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