Trump versagt auch dann, wenn er versucht auf Themen statt nur auf Polemik zu setzen
Donald Trumps schlechter Lauf lässt sich an vielem festmachen: an den sich verschlechternden Umfragewerten, an den Fettnäpfchen, die er mit immer größerer Treffsicherheit ansteuert, oder aber an der stetig wachsenden Zahl der innerparteilichen Kritiker, die nicht mehr gewillt sind, einen erratischen Kandidaten zu unterstützen, der sich augenscheinlich nicht bändigen lässt.
Die Misere offenbarte sich neuerdings aber ausgerechnet, als Trump versuchte, den Schaden kleinzuhalten. Dass er am Montag bei seiner außenpolitischen Rede tatsächlich artig vorlas, was der Teleprompter vorgab, taugte nicht dazu, den angeschlagenen Wahlkampf zu reparieren. Viel eher zeigte sich, dass Trump auch dann versagt, wenn er versucht auf Themen statt nur auf Polemik zu setzen.
Trumps jüngste Ansammlung konfuser Gedanken offenbarte zwei Dinge: die Besessenheit, mit der er Muslime aus den USA verbannen möchte; und dass er, wenn es konkret wird, Lösungen schuldig bleibt. Zwar verbrachte er die erste Hälfte seiner Rede damit, Barack Obama für das Aufkommen des “Islamischen Staats” verantwortlich zu machen. Die zweite nützte er dann aber dafür, um genau dessen Strategie gegen den IS zu kopieren: Er wolle diesen militärisch, ideologisch und finanziell bekämpfen, mit internationalen Partnern. Streckenweise war Trumps Rede unoriginell, teilweise gewohnt hetzerisch, insgesamt aber zeugte sie einmal mehr von seiner politischen Ahnungslosigkeit.
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