After many months, the House of Representatives finally gives the green to military aid for Ukraine. But the vote was not about the bill’s content.
Actually, U.S. foreign and security policy, particularly in times of conflict, has always remained one of the subjects spared from the upheavals of inner domestic political confrontations, even during election years. This wasn't always a good thing: if someone had caught the neocons who ruled under George W. Bush in time, there may not have been a war in Iraq and there would have been hundreds of thousands fewer deaths.
The fact that the decision on military aid for Ukraine was on ice for many months in the House of Representatives because of domestic — more precisely internal Republican — political wrangling, only to pass nearly unchanged in the end, is unprecedented. But it has also cost lives. For almost four months, Ukraine was cut off from aid by its most important military ally.
The lack of ammunition caused lost positions on the front line, and a lack of air defense caused death in the cities. Why all of this? It's not because the U.S. thinks peace in Ukraine needs a solution other than weapon deliveries, nor because there were no serious deliberations.
It was because a radicalized sector of the Republican faction in the House of Representatives frightened Speaker Mike Johnson, elected after many rounds of voting, to the point where he froze from putting the aid bill to a vote. Last week, Johnson did a U-turn, separating out aid for Ukraine, Israel and Taiwan, and got the bill passed with the help of Democratic Party votes.
His calculation was: if Democrats protect me from being ousted by the rebels in my faction, then my speaker position is safe, so I have to give them something in return. What he said was: I have taken on international responsibility, I did the right thing. The world is watching us ... Blah blah blah. It's good for Ukraine that aid can start once again.
We can hope that the right materials arrive in time for Ukraine to repel a feared Russian June offensive. However, the lesson for the international allies of the U.S. remains this: as long as the Republicans deranged by Trumpism sit close to power in Washington, then the U.S. will remain an unpredictable partner, whose decisions we cannot rely on.
US-Militärhilfe für die Ukraine: Unberechenbare Machtspiele
Nach Monaten endlich gibt das US-Repräsentantenhaus grünes Licht für Militärhilfe an die Ukraine. Um Inhalte ging es bei der Abstimmung nicht.
Eigentlich war die US-Außen- und Sicherheitspolitik, gerade in Kriegszeiten, immer eines der Themenfelder, die von den Verwerfungen innenpolitischer Konfrontationen selbst in Wahljahren relativ ausgespart blieben. Das war nicht immer gut: Wäre den unter George W. Bush herrschenden Neocons rechtzeitig jemand in den Arm gefallen, hätte es womöglich keinen Irakkrieg und Hunderttausende Tote weniger gegeben.
Dass aber Entscheidungen wie die über weitere Militärhilfe für die Ukraine aus rein innenpolitischem, ja innerrepublikanischem Gezänk viele Monate im US-Repräsentantenhaus auf Eis liegen, nur um letztlich fast unverändert beschlossen zu werden, ist ein bislang einmaliger Vorgang. Und auch der hat Menschenleben gekostet. Fast vier Monate lang war die Ukraine von der Hilfe ihres wichtigsten militärischen Verbündeten abgeschnitten.
Munitionsmangel hat Positionsverluste an der Front verursacht, der Mangel an Luftabwehr Menschen in den Städten getötet. Warum das alles? Nicht, weil in den USA allgemein die Erkenntnis vorherrschen würde, dass es zum Erreichen eines Friedens in der Ukraine andere Lösungen brauche als Waffenlieferungen. Nicht, weil darüber überhaupt nur ernsthaft diskutiert worden wäre.
Sondern einzig und allein, weil ein radikalisierter Teil der republikanischen Fraktion im Repräsentantenhaus den von ihnen – nach vielen Wahlgängen schließlich doch – gewählten Sprecher Mike Johnson so unter Druck setzte, dass der vor Angst erstarrte und die Abstimmung gar nicht erst auf die Tagesordnung setzte. Johnson hat in der vergangenen Woche die Kehrtwende vollzogen, die Hilfspakete für die Ukraine, Israel und Taiwan aufgeteilt und jedes einzelne mithilfe demokratischer Stimmen verabschieden lassen.
Sein Kalkül: Wenn die Demokrat*innen mich vor einem Abwahlantrag der Rebellen meiner eigenen Fraktion schützen, ist mein Posten sicher; dazu muss ich ihnen etwas geben. Seine Rhetorik: Ich habe internationale Verantwortung übernommen, habe das Richtige getan, die Welt schaut auf uns … bla bla bla. Es ist gut für die Ukraine, dass die Hilfe jetzt wieder anlaufen kann.
Man kann nur hoffen, dass die richtigen Materialien jetzt schnell genug eintreffen, um die befürchtete russische Juni-Offensive abwehren zu können. Aber die Lehre für die internationalen Verbündeten der USA bleibt: Solange diese vom Trumpismus derangierten Republikaner*innen auch nur in der Nähe der Macht in Washington sitzen, werden die USA ein unberechenbarer Partner bleiben, auf dessen Entscheidungen sich niemand verlassen kann.
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Contrary to what the American president never tires of implying, however, it is not Ukraine and its NATO partners but Putin alone who bears responsibility for this horrific war.