The Nobel Peace Prize has been awarded several times for a vague peace but never for a wager on the future. Until now.
Barack Obama is the first to be awarded the Nobel Peace Prize for hoping, along with the rest of humanity, for a more peaceful, just, cooperative and nuclear weapons-free world.
Several former laureates, like Presidents Theodore Roosevelt and Jimmy Carter or Secretary of State Henry Kissinger, got the award for peace treaties that were so fragile they might as well have been mere hopes. Others, like Woodrow Wilson who founded the League of Nations, were awarded it for a lifetime of achievement and a grand idea.
Barack Obama, just nine months in office, was given the award in expectation of achievement. The prize is a wager on his promise and on an uncertain future. And it comes right at a time when many are beginning to doubt he can keep his promise because precisely on that same day, Obama met with his security experts to try to develop a new strategy for Afghanistan. This much is clear: the war will continue and it will continue to claim many lives on both sides, because withdrawal is not an option as his advisors have been saying now for days.
Being awarded the prize is a heavy burden that drives expectations for the young president ever higher. Now the chorus of all those who for months have been asking when his words will be followed up be action will get even louder.
Obama was just as surprised at the announcement of the award as the rest of the world was. No one even suspected he was high on the list in Oslo. But he got the prize just at the right time. His push for change had run up against a stone wall in the United States just as it had in the rest of the world. Healthcare reform, designed to make health insurance affordable for millions of sufferers, seemed to have no traction. The planned closure of the Guantanamo prison camp presented enormous problems. Republicans and several Democrats opposed his program to reverse global warming. Obama’s representative will probably go to the Copenhagen environmental summit empty handed.
Cynics say Obama got the Nobel Prize for making peace with Hillary Clinton; for taking her into his Cabinet as Secretary of State after a bitter primary battle. Others grouse that he was given the award for making pretty, arousing and heart-warming speeches.
That’s not only unfair, it’s also wrong. People may disagree vehemently whether Obama deserves the prize after just nine months in office, but he has done considerably more than just talk. And the world shouldn’t underestimate the value of his words – they’ve inspired many and accomplished much, even if the successes are not yet fully apparent.
America is once again negotiating with the Russians on nuclear weapons reductions and now Iran has at least agreed to talks. His suggestions concerning new environmental regulations have sparked discussions across the country on energy conservation, electric automobiles, and renewable energy sources.
While it’s true the president has not yet succeeded in forging any signed peace treaties, he has at least changed to global tone and turned heads; perhaps he has even begun gradually turning policies around as well. That was evident at the U.N. meeting in New York as it was at the G-20 summit in Pittsburgh.
And finally, the award was also an anti-Bush prize. It was praise for the re-activation of global dialogue, diplomacy and multilateralism. But it’s also a warning after so many years of devastation to avoid squandering this great opportunity. It’s not only a warning to Obama, but to the rest of the world as well.
Mahnung an einen Hoffnungsträger
Von Martin Klingst
Manchmal schon wurde der Friedensnobelpreis für einen vagen Frieden vergeben. Aber noch nie für eine Wette auf die Zukunft. Das ist seit heute anders. Ein Kommentar
Barack Obama ist der erste Preisträger, der dafür ausgezeichnet wird, dass die Welt mit ihm auf eine friedlichere, gerechtere, saubere, kooperative und atomwaffenfreie Welt hofft.
Einige Laureaten, wie die ehemaligen US-Präsidenten Theodore Roosevelt und Jimmy Carter oder Außenminister Henry Kissinger, erhielten die Auszeichnung immerhin für Friedensverträge, so brüchig sie auch gewesen sein mögen. Andere wie Woodrow Wilson, der Begründer des Völkerbundes, für eine Lebensleistung und eine grandiose Idee.
Barack Obama, gerade einmal knapp neun Monate im Amt, wird lediglich für eine Erwartung gepriesen. Der Preis ist eine Wette auf ein Versprechen und eine ungewisse Zukunft. Und er kommt just in einem Augenblick, da dieses Versprechen von vielen in Zweifel gezogen wird. Denn an eben diesem Freitag sitzt Amerikas Präsident wieder mit seinen Sicherheitsexperten zusammen, um eine Strategie für den Afghanistankrieg zu finden. So viel ist klar: Der Krieg wird andauern und auf beiden Seiten weiterhin viele Opfer fordern. "Denn Rückzug ist keine Option", verkünden seine Berater seit Tagen.
Die Preisverleihung ist eine hohe Bürde, schraubt sie doch die Erwartungen an Amerikas jungen Präsidenten unendlich hoch. Jetzt wird auch der Chor all jener anschwellen, die seit Monaten rufen: "Wann folgen deinen Worten endlich Taten?"
Barack Obama wurde von der Auszeichnung heute früh ebenso überrascht wie der Rest der Welt. Niemand hatte auch nur den Hauch einer Ahnung davon, dass er oben auf der Osloer Liste stand. Doch der Preis kommt zur rechten Zeit. Obamas Veränderungsdrang stößt daheim wie draußen an dicke Mauern. Die Gesundheitsreform, die Millionen Not leidender Menschen in eine bezahlbare Krankenversicherung führen soll, stockt. Die Auflösung des Gefangenenlagers von Guantánamo macht Riesenprobleme. Republikaner und einige Demokraten widersetzen sich seinem Programm zur Eindämmung der Erderwärmung. Zum Klimagipfel in Kopenhagen werden Obamas Gesandte wahrscheinlich mit leeren Händen anreisen.
Zyniker behaupten, Obama habe die Auszeichnung für seinen Friedensschluss mit Hillary Clinton erhalten. Dafür, dass er seine erbitterte Gegnerin aus dem Vorwahlkampf als Außenministerin ins Kabinett geholt habe. Andere ätzen, ihm sei wie einst in der Antike der Lorbeerkranz für schöne, aufrüttelnde und herzerwärmende Reden aufs Haupt gesetzt worden.
Das ist ungerecht und falsch. Man kann trefflich darüber streiten, ob Barack Obama nach nur neun Monaten im Amt bereits die höchste Auszeichnung der Welt verdient. Aber er hat weit mehr getan als nur geredet. Und auch den Wert seiner Ansprachen sollte man nicht unterschätzen. Sie haben angeregt - und viele und vieles bewegt, auch wenn die Erfolge noch auf sich warten lassen.
Mit den Russen wird wieder über atomare Abrüstung verhandelt und Iran lässt wenigstens wieder mit sich reden. Und der Vorschlag für ein neues Klimagesetz führt wenigstens dazu, dass überall in Amerika jetzt über Energieeinsparung, Elektroautos, Wind- und Sonnenenergie diskutiert wird.
Es stimmt: Der Präsident hat noch keinen zur Unterschrift unter neue Friedensverträge zwingen können. Aber er verändert den Ton in der Welt und er bewegt die Köpfe – und so vielleicht auch Schritt für Schritt die Politik. Das war während der Sitzung der Vereinten Nationen in New York zu spüren und ebenso auf dem G-20-Gipfel in Pittsburgh.
Die Auszeichnung ist zugleich ein Anti-Bush-Preis. Sie ist ein Lob für die Wiederbelebung des Dialogs, der Diplomatie und des Multilateralismus. Und sie ist eine Mahnung, nach Jahren der Verheerung diese große Chance nicht zu vertun. Nicht nur eine Mahnung an Barack Obama, sondern an die gesamte Welt.
Zyniker behaupten, Obama habe die Auszeichnung für seinen Friedensschluss mit Hillary Clinton erhalten. Dafür, dass er seine erbitterte Gegnerin aus dem Vorwahlkampf als Außenministerin ins Kabinett geholt habe. Andere ätzen, ihm sei wie einst in der Antike der Lorbeerkranz für schöne, aufrüttelnde und herzerwärmende Reden aufs Haupt gesetzt worden.
Das ist ungerecht und falsch. Man kann trefflich darüber streiten, ob Barack Obama nach nur neun Monaten im Amt bereits die höchste Auszeichnung der Welt verdient. Aber er hat weit mehr getan als nur geredet. Und auch den Wert seiner Ansprachen sollte man nicht unterschätzen. Sie haben angeregt - und viele und vieles bewegt, auch wenn die Erfolge noch auf sich warten lassen.
Mit den Russen wird wieder über atomare Abrüstung verhandelt und Iran lässt wenigstens wieder mit sich reden. Und der Vorschlag für ein neues Klimagesetz führt wenigstens dazu, dass überall in Amerika jetzt über Energieeinsparung, Elektroautos, Wind- und Sonnenenergie diskutiert wird.
Es stimmt: Der Präsident hat noch keinen zur Unterschrift unter neue Friedensverträge zwingen können. Aber er verändert den Ton in der Welt und er bewegt die Köpfe – und so vielleicht auch Schritt für Schritt die Politik. Das war während der Sitzung der Vereinten Nationen in New York zu spüren und ebenso auf dem G-20-Gipfel in Pittsburgh.
Die Auszeichnung ist zugleich ein Anti-Bush-Preis. Sie ist ein Lob für die Wiederbelebung des Dialogs, der Diplomatie und des Multilateralismus. Und sie ist eine Mahnung, nach Jahren der Verheerung diese große Chance nicht zu vertun. Nicht nur eine Mahnung an Barack Obama, sondern an die gesamte Welt.
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Right now, Japan faces challenges unprecedented in recent years. Its alliance with the U.S., which has been the measuring stick for diplomacy, has been shaken.
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Elon Musk’s recent push to launch a new nationwide party ... not only comes off as pretentious but also sets a fundamentally new trend in U.S. politics.
[T]he letter’s inconsistent capitalization, randomly emphasizing words like “TRADE,” “Great Honor,” “Tariff,” and “Non Tariff”, undermines the formality expected in high-level diplomatic correspondence.