Why just one year in office is not enough time to solve all the world’s problems.
When Mikhail Gorbachev came to power in the Soviet Union in the mid-1980s, many a dissident hung on every word he spoke. And when he had no solutions, they said, “He’s not telling us what we should do.” That wasn’t surprising for a people who had suffered centuries of spiritual bondage. But here in the West, such an attitude is more than just a little surprising. Yet, Obama has been in office for just a year and already the entire Western world is convinced he’s a failure.
But wasn’t it just a year ago that the entire Western world was saying that now everything would be different with Obama in the White House? And then right at the start of his term, they burdened him with the Nobel Peace Prize? One of my acquaintances remarked on the day the news came out of Stockholm that the prize really should be given to the American people who put him in power. That could be, but the prize and the burdens connected with it were bestowed on just that one man in the White House alone.
And now, one year after taking office, Obama’s presidency is being declared dead. He hasn’t accomplished anything, the economy hasn’t recovered as we had imagined it would, there’s no end in sight to the war on terror – but mainly, the world looks no better now than it did before Obama was sworn in.
People are asking, where are those sustainable solutions for the banking crisis and economic weakness? The answers to the dangers of terrorism? The solution to our mass depression? In historical terms, however, one year is little more than a second. George W. Bush and his friends had a whole eight years to maneuver the United States – and pretty much the entire world – into the precarious situation it currently suffers, but they expect Obama to get them out of it in just one year.
But he was the guy with the slogan, “Yes We Can!” That accusation is constantly thrown in his face. Never mind that he said “we” can and not “I” can. But there’s no longer any question of “we.” Barack Obama alone is being held responsible for the failures of the past year.
Admittedly, his rousing speeches aren’t always immediately followed up with corresponding deeds, but can an American president govern as a quasi-dictator? Of course not, as the opposition to long-overdue health care reforms prove. Perhaps he needs to show more diplomatic skill in order to achieve his goals. But if he does that, rest assured, it will also be thrown in his face as a weakness.
Obama’s problem lies in the expectations that were heaped upon him as soon as it became apparent he had a chance of being elected president of the United States. And his worst enemies may very well not be his political enemies but those who celebrated him as an almighty hero and are now disappointed to find out he’s just a man with reasonable views.
Ist Präsident Obama ein Hoffnungsträger oder ein Versager?
Von Susanne Scholl am 27. Jan 2010 um 16:35 | Kommentare (3)
Warum ein Jahr Regierungszeit sicherlich nicht ausreichen kann, um alle Probleme dieser Welt zu lösen.
Als Michail Gorbatschow Mitte der 1980er-Jahre in Russland an die Macht kam, hingen auch viele oppositionelle Dissidenten an seinen Lippen. Und wenn er einmal keinen Rat wusste, hieß es: „Er sagt uns ja nicht, was wir tun sollen." Bei den seit Jahrhunderten in geistiger Leibeigenschaft gehaltenen Russen durfte das nicht weiter verwundern. Im demokratischen Westen allerdings erstaunt diese Haltung schon ein bisschen. Und doch: Barack Obama ist gerade einmal ein Jahr im Amt, und schon weiß die ganze westliche Welt, dass er gescheitert ist.
Aber hat nicht die ganze westliche Welt vor einem Jahr erklärt, nun würde alles anders werden, mit Obama im Weißen Haus? Und ihm gleich zu Beginn als zentnerschwere Hypothek den Friedensnobelpreis verliehen? Ein Freund meinte am Tag, als die Nachricht aus Stockholm kam, der Preis gelte eigentlich dem amerikanischen Volk, das Obama in die Machtposition gewählt habe. Mag sein, aber die mit dieser Ehrung verbundene Verantwortung wurde und wird dem einen Mann im Weißen Haus ganz allein überlassen.
Und jetzt also, ein Jahr nach Amtsantritt, wird Obama als Präsident bereits für tot erklärt. Er habe nichts zustande gebracht, die Wirtschaft habe sich immer noch nicht so erholt, wie man sich das vorgestellt habe, ein Ende des Kriegs gegen den Terror sei nicht abzusehen - und überhaupt sehe die Welt heute nicht so viel besser aus als vor Obamas Kür.
Wo seien die nachhaltigen Lösungen für Bankenkrise und Wirtschaftsschwächelei, für Terrorgefahr und Massendepression, wird gefragt.
In historischen Dimensionen betrachtet ist aber ein Jahr eine Sekunde. George Bush junior und seine Mitarbeiter hatten ganze acht Jahre Zeit, die USA - und auf weite Strecken die ganze Welt - in jene prekäre Situation zu manövrieren, aus der sie Obama jetzt also in nur einem Jahr wieder herausholen soll.
Aber er habe doch den Slogan „Yes, we can", also „Wir können das", ausgegeben, wird ihm weiters zum Vorwurf gemacht. Und übersehen, dass er nicht „ich", sondern „wir" sagte. Von „wir" ist heute aber nicht mehr die Rede. Barack Obama allein wird zum Vorwurf gemacht, was ihm in diesem einen Jahr nicht geglückt ist.
Zugegeben, den zündenden Reden sind nicht immer und schon gar nicht gleich auch die entsprechenden Taten gefolgt. Aber kann denn ein amerikanischer Präsident quasi allmächtig im Alleingang agieren? Natürlich nicht - wie die Widerstände gegen die längst fällige Gesundheitsreform zum Beispiel nur allzu deutlich zeigen. Vielleicht müsste er, um seine Ziele durchzusetzen, mehr diplomatisches Geschick beweisen, aber auch das würde ihm garantiert sogleich als Schwäche ausgelegt werden.
Obamas Problem liegt in der Erwartungshaltung, die man ihm von jenem Augenblick an entgegengebracht hat, als klar wurde, dass er tatsächlich amerikanischer Präsident werden könnte. Und seine schlimmsten Feinde sind möglicherweise gar nicht seine politischen Gegner, sondern jene, die ihn zum allmächtigen Helden hochjubelten und jetzt enttäuscht sind, weil er nur ein Mann mit vernünftigen Ansichten ist.
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