The new U.S. foreign policy takes shape in the fight against terrorism.
The joy of Americans after the news of Osama bin Laden's death is understandable: They wanted him dead or alive and have been searching for him for the past 10 years. Bin Laden was shot dead in his hideout, settling the question of where and how to bring such a mass murderer to justice. The International Criminal Court in the Hague would have been the right place for it.
For the U.S. and the rest of the world this is, indeed, good news, although it does not mean the end of the battle with al-Qaida. President Obama indicated in his carefully crafted speech, that terror groups will launch further attacks — or might vow to do so now more than ever. The Taliban already announced revenge.
Everybody has to be prepared. The al-Qaida of today consists of many individuals that are difficult to monitor. These terror cells do not obey orders of one single commander, but have gained autonomy. Lone terrorists, like the one recently in the Frankfurt airport, belong to a new breed of terrorists that act on their own account.
Bin Laden was a symbol: For many people in the Arab world, he was an idol. For many in the West, he was evil personified. Obama acted very cleverly in reaffirming that the U.S. does not fight against Islam and will never do so. Once more, he tried to correct the sticking impression of George W. Bush’s legacy that the U.S. is fighting a religious war or a clash of cultures.
Obama risked a lot with the persecution of Osama bin Laden; he acted intelligently and won. He listened to his advisors, who told him that the treads emanated from Pakistan. The U.S. president shifted the foreign policy focus from Iraq to Afghanistan and, even more so, to Pakistan.
This new unified approach in U.S. politics, known as AfPak, not only led to an increase of 30,000 to 100,000 troops in Afghanistan, but also expanded their presence in Pakistan and in the frontier region between the two countries greatly. Obama decided to build a private army led by the CIA with a strong Afghan participation and ordered drone attacks putting the collaboration between the CIA and the ISI, the Pakistani intelligence, on a new footing.
Therefore, with Obama’s politics, the line between intelligence and armed forces is gradually blurring. This is also shown in terms of staff: CIA Director Leon Panetta is to become U.S. defense secretary and current Iraq commander David Petraeus will take over the spy agency — a development that could possibly lead to problems.
Bin Laden’s death comes in handy for Obama’s domestic policy issues too — right in time for the elections in 19 months. He showed with this move that he can take stern action. Even if Obama did not kick up his heels like a cowboy, he continued with his search for bin Laden.
If he, like in Libya, is cooperating with the U.N. and not only looking for a coalition with the willing, then, in reality, he has implemented what he promised during the election campaign.
Verkannter Obama zeigt Härte
von Alexandra Föderl-Schmid | 02. Mai 2011, 19:43
Die neue Außenpolitik der USA gewinnt Konturen - im Kampf gegen den Terror
Die Freude der Amerikaner über den Tod von Osama Bin Laden ist verständlich: Tot oder lebendig wollten sie ihn haben, seit zehn Jahren wurde nach ihm gesucht. Bin Laden wurde nun in seinem pakistanischen Versteck erschossen und damit die Frage erledigt, wo und wie man einem solchen Massenmörder den Prozess gemacht hätte. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag wäre der richtige Ort dafür gewesen.
Für die USA und die ganze Welt ist dies eine gute Nachricht, wenngleich sie nicht das Ende des Kampfes gegen Al-Kaida bedeutet. US-Präsident Barack Obama wies in seiner differenzierten Rede darauf hin, dass Terrororganisationen weitere Angriffe starten - oder dies jetzt erst recht tun werden. Die Taliban haben bereits Racheaktionen angekündigt.
Darauf müssen alle vorbereitet sein: Denn die Al-Kaida von heute besteht aus vielen Einzelpersonen, die schwerer zu kontrollieren sind. Diese Zellen hören nicht auf ein zentrales Kommando, sondern sind zu Selbstläufern geworden. Einzeltäter wie jüngst jener am Frankfurter Flughafen gehören zu den Terroristen neuen Typs, die auf eigene Faust handeln.
Bin Laden war ein Symbol: Für viele in der arabischen Welt war er ein Idol, für den Westen das Böse schlechthin. Dass Obama ausdrücklich bekräftigt hat, "dass die USA keinen Krieg gegen den Islam führen und niemals führen werden", war sehr klug. Er versucht einmal mehr, den seit George W. Bush bestehenden Eindruck zu korrigieren, die USA verfolgten einen Religionskrieg oder einen Kampf der Kulturen.
Obama hat bei der Verfolgung von Osama Bin Laden viel riskiert, klug agiert und dabei gewonnen. Er ist seinen Beratern gefolgt, die ihm sagten, dass die unmittelbare Bedrohung von Pakistan ausgehe. Der US-Präsident hat den außenpolitischen Fokus weg vom Irak hin zu Afghanistan und vor allem Pakistan gelenkt.
Mit der unter dem Kürzel AfPak bekannten Neuorientierung der US-Politik war nicht nur die Aufstockung um 30.000 Soldaten auf 100.000 in Afghanistan verbunden. Die USA bauten auch ihre Präsenz in Pakistan und im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern massiv aus: Obama traf die Entscheidung zum Aufbau einer Privatarmee unter CIA-Führung mit starker afghanischer Beteiligung und ordnete den Einsatz von Drohnen an. Die US-Regierung stellte die Zusammenarbeit zwischen CIA und ISI, dem pakistanischen Geheimdienst, auf neue Beine.
Es zeigt sich, dass unter Obama die Unterschiede zwischen Geheimdiensten und Streitkräften immer mehr verschwimmen. Der Wechsel von CIA-Chef Leon Panetta im Juli auf den Sessel des Verteidigungsministers und jener des Irak-Kommandeurs David Petraeus an die Spitze des Geheimdienstes zeigen dies auch personell. Das kann zu einem Problem werden.
Der Tod Bin Ladens nützt Obama auch innenpolitisch - rechtzeitig vor den Wahlen in 19 Monaten: Er hat mit der Anordnung der Aktion gezeigt, dass er kein außenpolitisches Weichei ist. Auch wenn dieser US-Präsident nicht in Cowboymanier auf den Putz haut, hat Obama die Suche nach Bin Laden konsequent fortgeführt.
Wenn er, wie bei Libyen geschehen, weiter die Zusammenarbeit mit der Uno und die Kooperation nicht nur mit einigen wenigen Willigen sucht, dann setzt er in der Realität doch um, was er im Wahlkampf angekündigt hat. (Alexandra Föderl-Schmid, STANDARD-Printausgabe, 3.5.2011)
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It is doubtful that the Trump administration faces a greater danger than that of dealing with the Jeffrey Epstein files, because this is a danger that grew from within.