Die Unterstützung des Aufstands in Syrien als “Retourkutsche”
Saudi-Arabien scheint sich selbst von der Diskussion völlig auszunehmen, die in anderen Teilen der arabischen Welt läuft: Fragen nach Identität und Partizipation werden im Königreich offiziell nicht gestellt, das den Namen der herrschenden Familie trägt und in dem am Wochenende der nächste Sohn von Staatsgründer Ibn Saud als Kronprinz installiert wurde, Nayef Bin Abdulaziz.
Innenminister Prinz Nayef gilt als derjenige, der im März das Eingreifen Saudi-Arabiens in Bahrain betrieb: Der vom Arabischen Frühling inspirierte Aufstand wurde niedergeschlagen und der dortige Kronprinz, der etwas zu laut über Reformen nachdachte, zur Ordnung gerufen.
Auf diese Länder sind die USA, die am Mittelmeer die Revolten unterstützen, mehr angewiesen denn je, wenn sie zu Jahresende aus dem Irak abziehen. Laut New York Times wird fieberhaft geplant, wie und wo die militärische Präsenz auf der arabischen Seite des Persischen Golfs zum Ausgleich für den US-Abzug aus dem Irak aufgestockt werden kann. Die USA werden dabei auf offene Ohren stoßen: Die arabischen Golfstaaten sind sehr besorgt angesichts des strategischen Geschenks an den Iran, der seinen Einfluss im Irak weiter ausdehnen wird.
Die USA und Saudi-Arabien haben jedoch längst eine Retourkutsche in Gang gesetzt: die Unterstützung des Aufstands in Syrien. Dort soll nicht nur Bashar al-Assad fallen, sondern der Iran in der Levante zurückgedrängt werden.
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.