It's a tragic turn of events that Obama's presidency is facing these days. Elected by the people to get the U.S. out of the wars in Iraq and Afghanistan, Obama now is going to war in the Middle East himself.
The president avoids the word “war,” preferring instead to call it an anti-terror action; he responds to the murdering bands of Islamic State in Iraq and Syria with targeted strikes against individuals and terrorist groups in Yemen and Somalia.
But of course, it is a war—the third Iraq war in 25 years—and it has already begun: The U.S. Air Force has flown more than 160 sorties against Islamic State in the past few weeks.
Obama is trying to forge a military coalition, just as both Bush I and Bush II did before him. On Monday of this week, representatives from 29 nations met in Paris, but that represented more a coalition of the unwilling than was the case earlier.
The unwilling president-warrior ran up against barely concealed, and in some cases even open, opposition, particularly from Saudi Arabia, Egypt and Jordan, who all seemed to have more pressing problems than opposing Islamic State. Obama better not be counting on any of them for much support for going into battle. Damned if they want to stabilize the Assad government in Syria by wiping out his greatest enemy—and they certainly don't want to strengthen their archenemy, Shiite Iran.
NATO ally Turkey, over whose borders large numbers of jihadi come and go at will, wants to stay out of it altogether; not only because Islamic State is holding and threatening 49 Turkish hostages, but because toppling Assad is a Turkish priority as well. The Turks don't even want to let the U.S. use their airbases.
So it's down to the French and Australians as the only others willing to use their warplanes to participate in attacks. When America looks around, it will see that those willing to follow the Islamic State murderers “to the gates of hell,” as Joe Biden declared, amount to just a few Western allies.
Middle East expert Kenneth Pollack warns, "But the last thing that the U.S. wants is a new crusade of the West in the Middle East." That is exactly what might appear to be the case, at least from the Islamist viewpoint.
Obama hesitated for a long time before getting involved in the Syrian civil war. Pressured by the horrifying decapitation videos, he was left no choice but to get militarily involved and also attack Islamic State targets inside Syria. But he also knows that he will be unable to remove the root causes of the dramatic rise of Islamic State during the remainder of his administration. “This will be a problem for the next president,” he said, ruefully adding, “and probably the one after that.”
Thus begins another war, the outcome of which no one can predict. The only certainty is it will be different than the strategists' theories. It always is.
Put an end to the barbarism! No one disagrees with that, and at its core it's an ethically correct decision. No one should criticize those who oppose Islamic State. At the same time, they must also realize that the price of opposition will be terribly high.
Obama knows that. He is forced to go to war against his will, and that's his tragedy.
Die Tragik des Barack Obama
17.09.2014
VON MATTHIAS NASS
Der amerikanische Präsident beginnt einen Krieg, den er nie führen wollte – mit einer Koalition, auf die er sich nicht verlassen kann.
Es ist eine tragische Wende, die Barack Obamas Präsidentschaft in diesen Tagen nimmt. Von den Amerikanern gewählt, um das Land aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan herauszuführen, beginnt Obama jetzt selbst einen Krieg im Mittleren Osten.
Der Präsident scheut das Wort "Krieg". Lieber spricht er von einem Antiterroreinsatz, vergleicht die angekündigten Luftschläge gegen die Mörderbande des "Islamischen Staats" im Irak und in Syrien mit gezielten Angriffen auf einzelne Terroristen und Terrorgruppen im Jemen und in Somalia.
Aber natürlich ist es ein Krieg – der dritte Irak-Krieg in einem Vierteljahrhundert. Und er hat schon begonnen: Mehr als 160 Angriffe hat die US-Luftwaffe in den vergangenen Wochen gegen den IS geflogen.
Auch Obama versucht, eine Kriegskoalition zu schmieden – wie es vor ihm Bush der Ältere und Bush der Jüngere taten. In Paris trafen sich am Montag dieser Woche die Vertreter von 29 Staaten. Aber mehr noch als bei seinen Vorgängern reicht es allenfalls für eine Koalition der Unwilligen.
Gerade in der arabischen Welt stößt der unfreiwillige Kriegspräsident auf offene oder höflich kaschierte Zurückhaltung. Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien – sie alle scheinen drängendere Sorgen zu haben als den Kampf gegen den "Islamischen Staat". Auf ihre Zusagen, gemeinsam in den Kampf zu ziehen, sollte sich Obama lieber nicht verlassen. Sie werden einen Teufel tun und das Regime Assads in Syrien stabilisieren, indem sie seinen gefährlichsten Feind vernichten. Und ganz gewiss wollen sie nicht nebenbei ihren Erzfeind stärken, den schiitischen Iran.
Der Nato-Verbündete Türkei, über dessen Grenzen Dschihadisten in großer Zahl nach Syrien hinein und wieder heraus reisen, will sich ganz heraushalten. Nicht nur, weil der "Islamische Staat" 49 türkische Geiseln gefangen hält und bedroht, sondern weil auch für Ankara der Sturz Assads oberste Priorität hat. Nicht einmal ihre Luftwaffenstützpunkte wollen die Türken den Amerikanern zur Verfügung stellen.
Bleiben bisher Franzosen und Australier, die bereit sind, sich mit eigenen Kampfbombern an Luftschlägen zu beteiligen. Wenn die Amerikaner sich umschauen, wer ihnen folgt und die IS-Mörder "bis an die Pforten der Hölle" (US-Vizepräsident Joe Biden) jagen will, dann erblicken sie nur ein paar westliche Verbündete.
"Aber das Letzte, was wir brauchen, ist ein neuer Kreuzzug des Westens", sagte zu Recht der amerikanische Nahost-Experte Kenneth Pollack dem Spiegel. Genau so aber kann es – wieder einmal – aussehen. Zumindest in der Wahrnehmung der islamischen Welt.
Obama hat lange gezögert, in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen. Unter dem Eindruck der grauenhaften Enthauptungs-Videos hat er nun keine Wahl mehr, als militärisch zu handeln und auch in Syrien Stellungen des IS bombardieren zu lassen. Aber er weiß, dass er die tieferen Konflikte, die dem dramatischen Aufstieg des "Islamischen Staats" zugrunde liegen, in seiner Amtszeit nicht wird lösen können.
"Dies wird ein Problem für den nächsten Präsidenten sein", sagte er dieser Tage in privater Runde, "und wahrscheinlich für dessen Nachfolger."
Und so beginnt ein neuer Krieg, dessen Ausgang niemand absehen kann. Nur eines ist sicher: Er wird anders werden und schwieriger als in den Planspielen der Strategen vorgesehen. Es ist immer so.
Die Barbarei stoppen! Das duldet keinen Widerspruch. Es ist ja auch im Kern eine ethisch richtige Entscheidung. Niemand sollte jene, die sich dem IS entgegenstellen, kritisieren. Doch wieder, das muss jeder wissen, wird der Preis entsetzlich hoch sein.
Obama weiß es. Wider den eigenen Willen sieht er sich zum Handeln gezwungen. Das ist seine Tragik.
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Contrary to what the American president never tires of implying, however, it is not Ukraine and its NATO partners but Putin alone who bears responsibility for this horrific war.