Both chambers of the U.S. Congress did away with whatever was left of American constitutional rule this week. Trial by jury, something that is the right of every American citizen even according to international law, is now a thing of the past. The U.S. constitutional guarantee to a fair trial has been tossed aside by Congress as something outmoded and quaint, as have other constitutional guarantees of freedom. Thursday's 83-13 Senate vote on the defense budget onto which this vote was tacked empowers the military to take into custody anyone suspected of terrorist activity without the benefit of an arrest warrant. Further, suspects may be sentenced to life imprisonment in a military stockade without benefit of counsel or recourse to appeal. The House of Representatives had already passed the law by a margin of 283 to 136; it was sent to the White House for the president's signature on Friday.
The last time Congress passed such a law authorizing imprisonment without trial was during the McCarthy era and the witch-hunt on liberal intellectuals. Then-President Truman had the courage to veto it. With an eye on potential votes from the left-liberal spectrum, Obama had originally threatened to similarly veto this bill, but Senate debate on the bill revealed that the new police state law was supported by the Obama administration; thus, a veto is hardly likely.
The effect of the new U.S. terror law has already been seen here in Germany during the trial of the so-called Sauerland terrorists. The German army and not the police had arrested the suspects and consigned them to military prison, where they had access neither to legal counsel nor to visits by family members. There was no trial. The military wasn't even obligated to inform the suspects of the charges against them. They disappeared quietly and secretly into a military dungeon. Similarities may be seen in the vile “oubliettes,” those rock holes deep beneath the prisons where medieval autocrats hid their opponents away.
The United States, would-be role model for human rights and modern democracy around the globe, appears to be tending more and more strongly toward medieval values in their justice system. Today's torture, extraordinary rendition of suspects and targeted assassination of certain civilians based solely on suspicion belong to that same era of robber barons and inquisitions, but they are now business as usual for the American justice system and the president who was awarded the Nobel Peace Prize.
US-Armee darf Verdächtige wegsperren
Von Rainer Rupp
17.12.2011
Beide Kammern des US-Kongresses haben diese Woche die noch verbliebenen Reste der amerikanischen Rechtsstaatlichkeit entsorgt. Das ordentliche Gerichtsverfahren, auf das auch nach internationalem Recht auch jeder Bürger der Vereinigten Staaten einen Anspruch hat, gehört ab jetzt der Vergangenheit an. Die Vorschriften der US-Verfassung, die einen fairen Prozeß garantieren, werden von den Volksvertretern inzwischen als altmodisch kurios beiseite geschoben, ebenso wie viele andere Paragraphen, welche Freiheitsrechte der Bürger versprechen. Mit 83 zu 13 Stimmen hat am Donnerstag der Senat dem Gesetz über den Rüstungshaushalt zugestimmt, dem wiederum ein Gesetz angehängt war, das auf dem Territorium der USA ohne Haftbefehl die Festnahme von terrorverdächtigen Bürgern durch die Armee und eine nachfolgende lebenslange Haft in Militärgefängnissen ohne vorheriges Gerichtsverfahren, ohne Rechtsbeistand und ohne Berufungsinstanz regelt. Das Repräsentantenhaus hatte zuvor mit 283 zu 136 Stimmen für das neue Gesetz gestimmt, das bereits am Freitag dem US-Präsidenten zur Unterschrift übergeben wurde.
Das letzte Mal hatte der US-Kongreß ein solches Gesetz (lebenslange Haft ohne Gerichtsverhandlung) in der McCarthy-Ära verabschiedet, während der Hexenjagd auf linke Intellektuelle. Der damalige Präsident Truman hatte den Mut, sein Veto einzulegen. Auch Präsident Obama hatte mit Blick auf seine potentiellen Wähler im linksliberalen Spektrum ursprünglich mit seinem Nein gedroht. Die Debatte im Senat enthüllte nun, daß das neue Polizeistaatsgesetz sogar von der Obama-Administration angestoßen worden war. Mit einem Veto Obamas ist also kaum zu rechnen.
Wie das neue US-Staatsterrorgesetz hierzulande funktionieren würde, sei kurz am Fall der sogenannten Sauerlandterroristen dargestellt. Die Bundeswehr und nicht die Polizei hätte die Verdächtigen festgenommen und in Militärgefängnisse geworfen, wo sie weder von Anwälten noch Familienmitgliedern hätten besucht werden können. Das Militär wäre nicht einmal verpflichtet gewesen, ihnen den Grund ihrer Verhaftung mitzuteilen. Auch ein Gerichtsverfahren hätte es nicht gegeben. Still und heimlich wären sie lebenslang in einem Militärverlies verschwunden. Die Parallele zu den abscheulichen »Oubliettes«, den Felsenlöchern tief unter den Gefängnissen, drängt sich auf, in denen im Mittelalter autokratische Feudalherren ihre Gegner entsorgten.
Überhaupt scheint die Justiz der USA, die gerne als Lehrmeister der Menschenrechte und modernen Demokratie auftreten, sich immer stärker an der mittelalterlichen Werteordnung zu orientieren. Wie damals zu Zeiten der Raubritter und Inquisitoren so gehören auch heute Folter, das Verschwindenlassen von Menschen und die gezielte Tötung von eigenen Bürgern auf bloßen Verdacht bereits zur Tagesordnung der US-Unrechtsjustiz und ihres mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Präsidenten.
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Contrary to what the American president never tires of implying, however, it is not Ukraine and its NATO partners but Putin alone who bears responsibility for this horrific war.