Whoever wants to be the U.S. president has to begin the race with the right running mate. Michael Bloomberg can talk to all the camps, plus he’s a good manager.
If Barack Obama is honest about himself he will admit two things: first, that his greatest weakness is his lack of experience in economic matters, and the other is that in order to be taken seriously he needs a running mate who understands the markets and has experience in the workings of government.
The team governing the White House could be faced with many fundamental realignment issues or even a total reinvention of the American economic model. After decades of complacency when America fancied itself economically superior to the rest of the world, it’s finally time they recognize that the rest of the world has long since copied and improved upon that formula for success. American decision-makers have failed for too long to renew their economic model.
Such touchy subjects as the distribution of wealth and questions of who is to be taxed have been ignored in public discussion for far too long. The same goes for blind faith in deregulation that - combined with incompetent financial supervision – is proving fatal to so many on Wall Street. Too, it also applies to the questions of why American consumers have no savings, why they consistently consume too much, why the United States pays only lip service to environmental protection, why the immigration question is being politicized, and why the health system is so wasteful.
Some observers believe that the task list facing the next US president is so long that it resembles those challenges faced by Central and Eastern European countries after the fall of communism. This problem-laden agenda is perhaps the reason why presidential candidates spend so much time talking about Iraq The solution to that problem may be lengthy but perhaps it’s relatively simple compared with the others.
If this analysis is correct and if there continues to be looming economic uncertainty in the United States, then Obama has only one choice for his running mate: New York Mayor Michael Bloomberg. As a former Democrat who switched to the Republican party and since claims himself an independent, the man who founded the financial information service that bears his name, appeals to all political camps. Were Obama to choose him, the image of Republican candidate John McCain as a centrist would be weakened. Bloomberg was a successful mayor of New York City. He is regarded as a good manager and a team player.
It is likely that economic issues will quickly migrate upward on the future president’s list of priorities. Thus it should concern Obama that McCain, seeking to resolve the internal conflict with the conservative wing of his party, may suggest his former foe Mitt Romney as his running mate: Romney has, as a successful businessman, prestige in the economic community. But despite his wealth and reputation as a capable manager, he appeared unusually wooden as a campaigner.
But no matter what benefits Romney would bring to McCain, Bloomberg as Obama’s VP would not only offset them, he would probably top them. Nevertheless, there would be doubts whether it’s such a good idea to pair Obama with Bloomberg: Do the Democrats really dare to nominate an African-American and a Jew? Wouldn’t that destroy the otherwise good prospects of the party in the coming election?
The fact that such considerations even exist is a source of astonishment in many parts of the world. Is it not high time that the United States, the self-appointed guardian of freedom and independence, rids itself of such outdated thinking? Certainly. This way of thinking has been obsolete for at least 50 years. Perhaps it is time for Americans to finally offer proof of their convictions.
Stephan Richter is editor of the online magazine The Globalist, www.theglobalist.com.
Gastkommentar
Stephan Richter: Der ideale Partner für Barack Obama
Wer US-Präsident werden will, muss mit dem richtigen Vize ins Rennen gehen - Michael Bloomberg spricht alle Lager an und ist ein guter Manager.
Wenn Barack Obama sich selbst gegenüber ehrlich ist, wird er zwei Dinge eingestehen: Zum einen, dass seine größte Schwäche seine fehlende Erfahrung in Wirtschaftsfragen ist. Zum anderen, dass es einem möglichen nächsten US-Präsidenten gut zu Gesicht stünde, jemanden an seiner Seite zu haben, der die Märkte versteht und zugleich Erfahrungen in der Regierungsarbeit besitzt.
Das Duo, das künftig im Weißen Haus regieren wird, könnte mit vielen Themen konfrontiert werden, die einer grundlegenden Neuausrichtung, ja sogar einer Neuerfindung des amerikanischen Wirtschaftsmodells gleichkommen. Nachdem sich Amerika jahrzehntelang selbstgefällig in ökonomischer Überlegenheit gewähnt hat, ist es nun höchste Zeit zu erkennen, dass der Rest der Welt die einstigen Erfolgsformeln der USA längst kopiert und verbessert hat. Amerikas Entscheider haben es viel zu lange nicht geschafft, das Wirtschaftsmodell zu erneuern.
Zu lange wurden heikle Themen wie die Verteilung der Einkommen und die Frage, wer wie hoch besteuert wird, in der öffentlichen Diskussion einfach abgetan. Gleiches gilt für den blinden Glauben an Deregulierung, der sich - in Verbindung mit unfähiger Finanzaufsicht - für manche an der Wall Street als tödlich erweist. Und es gilt für die Frage, warum die amerikanischen Verbraucher keine Ersparnisse haben, warum sie beständig zu viel konsumieren, warum die USA im Umweltschutz nur Lippenbekenntnisse ablegen, warum die Einwanderung ideologisiert wird und warum das Gesundheitssystem dermaßen verschwenderisch ist.
Einige Beobachter halten die Aufgabenliste des nächsten US-Präsidenten für so lang, dass sie jenen Herausforderungen ähneln soll, vor denen die Länder Mittel- und Osteuropas nach dem Untergang des Kommunismus standen. Die arg beladene Agenda ist vielleicht auch der Grund, warum die Präsidentschaftskandidaten so viel Zeit mit dem Thema Irak zugebracht haben: Eine Lösung für dieses Problem mag eine langwierige Angelegenheit sein - aber möglicherweise ist sie noch einfach verglichen mit den anderen Aufgaben.
Wenn diese Analyse stimmt und in nächster Zeit zudem wirtschaftliche Unsicherheit herrscht in den USA, dann bleibt dem demokratischen Präsidentschaftsanwärter Obama nur eine Wahl für das Amt seines Vizepräsidenten: New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Als ehemaliger Demokrat, der dann Republikaner wurde und mittlerweile parteilos ist, spricht der Gründer des gleichnamigen Finanzinformationsdiensts alle politischen Lager an. Würde Obama ihn wählen, würde das Image des republikanischen Kandidaten John McCain als Mann der Mitte geschwächt. Bloomberg war als Bürgermeister von New York erfolgreich. Er gilt als guter Manager - und als teamfähig.
Es ist wahrscheinlich, dass Wirtschaftsthemen auf der Prioritätenliste des künftigen Präsidenten schnell nach oben wandern. Deshalb sollte es Obama sorgen, wenn McCain seinen innerparteilichen Konflikt mit dem konservativen Flügel beizulegen sucht, indem er seinen ehemaligen Widersacher Mitt Romney als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten vorschlägt: Romney verfügt als erfolgreicher Geschäftsmann über Prestige in der Wirtschaft. Doch trotz seines Wohlstands und seines Rufs als fähiger Manager wirkte er im Wahlkampf ungewöhnlich hölzern.
Egal, was Romney dem Wahlkämpfer McCain bringen würde: Bloomberg als Obamas Vizepräsident würde diese Vorteile nicht nur ausgleichen, sondern vermutlich toppen. Dennoch werden Zweifel laut, ob es wirklich so gut wäre, Obama mit Bloomberg ins Rennen zu schicken: Können es die Demokraten wirklich wagen, einen Afroamerikaner und einen Juden zu nominieren? Würde das die ansonsten guten Aussichten der Partei bei der Präsidentschaftswahl im Herbst nicht zerstören?
Dass derartige Überlegungen überhaupt angestellt werden, sorgt in vielen Teilen der Welt für Erstaunen. Ist es nicht an der Zeit, dass die USA, der selbst ernannte Hüter von Freiheit und Unabhängigkeit, derart überholte Denkmuster ablegen? Doch. Diese Denkweise ist seit mindestens 50 Jahren obsolet. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Amerikaner das endlich unter Beweis stellen.
Stephan Richter ist Herausgeber des Online-Magazins The Globalist, www.theglobalist.com.
This post appeared on the front page as a direct link to the original article with the above link
.
Contrary to what the American president never tires of implying, however, it is not Ukraine and its NATO partners but Putin alone who bears responsibility for this horrific war.