Putin und Bush haben bei ihrem letzten gemeinsamen Treffen bewiesen, dass keiner auf historische Differenzen verzichten möchte.
Es war immer ein seltsames Paar. Wladimir Putin und George W. Bush haben sich vielleicht auch deshalb so gut verstanden, weil sie die gleichen Vorzüge und Fehler teilten. Sie konnten am Klavier der Machtpolitik virtuos spielen, eine politische Toleranz und Weitsicht haben sie aber nicht entwickelt. Und so mag es niemanden verwundern, dass sie auch ihr letztes gemeinsames Treffen in Sotschi mit vielen freundschaftlichen Gesten, aber wenigen konstruktiven Ergebnissen beendeten.
Putin und Bush haben eine Form des Zusammenlebens der Großmächte gefunden, das viel Positives hatte. Sie haben die pragmatische Annäherung gesucht, in dem sich keiner von beiden in die heiklen Angelegenheiten des anderen einmischte. Nur dort, wo ihre Politik direkt in die Interessen des anderen eingriff, dort gab es nach wie vor Zoff. Das war so beim US-Raketenschild in Polen und Tschechien und das war zuletzt so bei der Nato-Osterweiterung. Wiewohl in Sotschi auch hierzu nach strategischen und nicht konfliktsteigernden Argumentationen gesucht wurde, es fanden sich vor allem alte Spannungen. Denn keiner von beiden wollte letztlich auf den historischen Bodensatz des Kalten Kriegs verzichten. Er dient noch immer der gegenseitigen Abgrenzung, der Argumentation des eigenen Machterhalts und vor allem der Legitimation zweifelhafter Einflussnahme auf souveräne Drittländer.
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