Im All dürfen sich die USA nicht abhängen lassen
Ulli Kulke
16.09.2011.
Trotz hoher Staatsschulden und Sparzwang wollen die Amerikaner mithilfe des “Space Launch Systems” zum Mars. Ob es dazu kommen wird?
Gerade konnte die US-Regierung die Zahlungsunfähigkeit umschiffen, 15 Billionen Dollar Staatsschulden stehen zu Buche, jeder öffentliche Ausgabenposten wird radikal gekürzt – da verwundert es, dass die Nasa jetzt ein Weltraum-Programm vorstellt, 18 Milliarden Dollar schwer.
Man darf die Weltraumagentur der USA dafür beglückwünschen, dass sie angesichts der Krise nicht den Kopf in den Sand steckt sondern die Gegenrichtung einschlägt: Hoch hinaus. Das „Space Launch System“ mit ihrem Kernstück, einer bis zu 123 Meter hohen Rakete, hat das Zeug, Astronauten zum Mars zu tragen. Oder zu einem Asteroiden, oder erst nur wieder zum Mond. Ob es in zwei Jahrzehnten dazu kommen wird, ob die unbemannten Testflüge wie geplant ab 2017 von Cape Canaveral wirklich abheben – dies wird auch von den Haushaltsberatungen der nächsten Jahre abhängen.
Diesmal geht es um Konkurrenz mit den Chinesen
Der Sparzwang mag groß sei, der immer wieder erklärte Wille zur Kooperation im All ebenso, und doch sind die USA gut beraten, als technologisch führende Weltmacht im All auch auf die eigene Kraft zu setzen, sich nicht abhängen zu lassen. Nicht um die Russen geht es dieses Mal, obwohl die Amerikaner derzeit nur mit deren Fahrzeugen zur Weltraumstation gelangen können, bezeichnenderweise. Sondern um die Chinesen, deren „Taikonauten“-Nachwuchs längst davon träumt, irgendwann einmal den Mars zu betreten. Wer meint, Peking betreibe dies nur aus Schwärmerei oder Angeberei, der irrt.
Damals, in den 50er Jahren, kamen die USA erst aus den Startlöchern, als die Sowjets ihren Sputnik in den Orbit geschossen hatten. Dass sie diese Herausforderung annahmen, half ihnen dabei, ihre technologische, politische und wirtschaftliche Führung auszubauen, auch wenn zunächst den wenigsten der Sinn von Satelliten einleuchtete. Der Mars wird in den Blick der Menschheit rücken. Es wäre schade, wenn ausgerechnet die USA dabei wegschauten
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