Trotz Abschuss: China sammelte offenbar mit Spionage-Ballon sensible US-Militärgeheimnisse
Erfolg für Peking: Vor dem Abschuss sammelte Chinas Spionage-Ballon wohl Informationen vom US-Militär. Die Biden-Regierung hatte etwas anderes behauptet.
Washington/Peking – Im Februar schwebte ein Spionage-Ballon über die USA hinweg. Der Verdacht: Er war im Auftrag von China unterwegs. Die USA schossen das geheimnisvolle Flugobjekt, das mit Kameras vollgestopft war, vom Himmel ab. Die US-Regierung von Joe Biden beteuerte, dass Peking aber nicht in den Besitz von geheimen Daten gelangt sei. Doch das stimmt womöglich so nicht.
Affäre um Spionage-Ballon: China sammelte wohl trotz Abschuss Daten über US-Militär
Denn offenbar war China sehr wohl in der Lage, sensible Informationen von US-amerikanischen Militäranlagen zu sammeln. Das berichtet der TV-Sender NBC News unter Berufung auf hochrangige Verwaltungsbeamte. Demnach soll Pekings Spionage-Ballon in einer Art Achterkurve mehrere Standorte überflogen haben. „Die Informationen, die China gesammelt hat, stammten hauptsächlich aus elektronischen Signalen, die von Waffensystemen aufgenommen werden können oder die Kommunikation von Basispersonal enthalten“, hieß es in dem Medienbericht.
Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Eine offizielle Stellungnahme gab es aus dem Weißen Haus zunächst nicht. Für US-Präsident Joe Biden birgt der Bericht aber durchaus Zündstoff. Denn noch im Februar hatte er die Auswirkungen des Vorfalls als gering dargestellt. Zwar hatte er Chinas Machthaber wegen des Spionage-Ballons scharf attackiert, doch zugleich hatte er stets betont, dass es nicht zu einem Datenklau gekommen sein könnte.
Flugobjekt abgeschossen: Spionageballon belastet Beziehung zwischen USA und China
Eine Woche lang war der Ballon über die USA hinweggeflogen. Erst dann entschied sich die US-Administration zu einem Abschuss. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Flugobjekt über dem offenen Meer. Der Ballon war mit Kameras und Antennen ausgestattet und diente wohl tatsächlich der Spionage. Zwischen den USA und China hatte der Vorfall für eine diplomatische Eiszeit gesorgt. So sagte US-Außenminister Antony Blinken einen geplanten China-Besuch kurzerhand ab. Pekings Machthaber warfen den USA im Anschluss einen falschen „Informationskrieg“ vor.
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